Stadion-Dilemma in Graz: Woher kommen 150 Millionen Euro?

Grazer Fußballstadion von außen mit zahlreichen Fans
Die Stadt Graz kann 30 Millionen für Umbau aufbringen - doch wie finanziert sich der Rest? Für Meister Sturm ist die Umsetzung illusorisch.

"Die Kosten übersteigen aufgrund der zahlreichen baulichen Hürden die Erwartungen", resümierte Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) nach der Veröffentlichung der Eckdaten jener Machbarkeitsstudie, die klären sollte: Was ist nötig, um das Stadion in Graz-Liebenau bundesligatauglich auszubauen?

Das Ergebnis der Expertise war ernüchternd: 150 Millionen Euro Kosten, eine geschätzte Bauzeit von vier Jahren und bauliche Hürden, die sich durch die Enge des Areals ergeben.

Es bedürfe einer "großen Kraftanstrengung aller Beteiligten, um dieses Projekt umzusetzen", hielt Kahr fest und deponierte gleichzeitig, wie viel die Stadt Graz als Eigentümerin des nach dem Sponsor Merkur Arena genannten Stadions aufbringen könne - 30 Millionen Euro.

Das wäre also bloß ein Fünftel der veranschlagten Summe. Doch woher könnte der große Rest kommen? Der KURIER hat nachgefragt.

Unter den ersten Ansprechpartnern ist das Land Steiermark, wenn es um die Finanzierung eines solchen Großprojektes geht. Das Land unterstützt etwa bereits den Umbau des Hartberger Fußballstadions mit neun Millionen Euro.

Rendering zeigt Stadion Graz nach Umbau

So könnte es nach dem Umbau aussehen 

Und in Bezug auf das Grazer Vorhaben? "Das Land beteiligt sich selbstverständlich", ließ Landeshauptmann und Sportreferent Mario Kunasek (FPÖ) am Freitag ausrichten.

Budgetverhandlungen laufen

Die exakte Summe werde "Thema bei den Budgetverhandlungen" für den Voranschlag 2026 sein, die aber nicht allzu rasch abgeschlossen sein werden, gerechnet wird über den Sommer. Aber es gibt freilich eine Vergleichssumme, den Beitrag aus Graz: Das sei ein "Anhaltspunkt" auch für das Land, hieß es.  

Vorausgesetzt, es käme zu je 30 Millionen Euro von Stadt Graz und Land Steiermark, wären aber immer noch weitere 90 Millionen Euro nötig.

Ohne finanzkräftige Partner ist der Umbau also nicht denkbar - denn es scheint illusorisch, dass die Bundesligisten Sturm und GAK alleine derlei Summen stemmen könnten.

Beim Meister hätte man andere Lösungen gesucht und auch angeboten. Diese Machbarkeitsstudie ist für Sturm nicht umsetzbar - in erster Linie vom finanziellen Aspekt, aber auch vom Zeitfenster. So wolle man auch so kurz wie möglich nach Klagenfurt ausweichen. Demnächst folgen weitere Gespräche bei Sturm, dann wird man andere Optionen bekanntgeben, erfuhr der KURIER aus gut informierten Kreisen.  

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