SPÖ-Mitglieder entscheiden ab Mai über Lercher als Parteichef

Max Lercher
Bereits im November 2020 hat die steirische SPÖ die Weichen für die Direktwahl ihres Landesparteivorsitzenden gestellt, lange bevor in der Bundespartei überhaupt in diese Richtung gedacht wurde.
Anton Lang war der Erste, der sich in der Steirer-SPÖ Ende 2023/Anfang 2024 dem Votum der rund 17.700 Mitglieder stellte: Knapp die Hälfte stimmte mit ab, Lang erhielt damals als Parteivorsitzender 91,6 Prozent.
Nun ist es an seinem Nachfolger, sich ebenfalls der Direktwahl zu stellen: Max Lercher übernahm die steirische SPÖ nach den Verlusten bei den Landtagswahlen im November als geschäftsführender Obmann.
Bei einer Sitzung des Landesparteivorstandes wurde Lercher nun mit 96 Prozent der Stimmen als Kandidat für den Parteivorsitz nominiert, wie die SPÖ am Mittwoch bekannt gab.
"Von mir wird es weiterhin eine klare Kante bei zentralen Themen wie Arbeit, Standort Steiermark, Sicherheit und Migration geben", merkte Lercher an. "Wir müssen aber auch Fehler, die passiert sind, offen ansprechen. Denn die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen und Dinge zu ändern, die nicht mehr funktionieren, ist die Voraussetzung dafür, Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen und künftig wieder erfolgreich zu sein."
Bei den Gemeinderatswahlen am Sonntag - die ersten Wahlen bereits unter der Ägide Lerchers an der Parteispitze - musste die SPÖ Verluste hinnehmen: Landesweit gab es 27,8 Prozent für die SPÖ, ein Minus von 4,1 Prozentpunkten.
Herbe Rückschläge gab es aber in manch roter Bastion: Unter anderem gab es in der Stadt Bruck an der Mur ein Minus von 23,4 Prozentpunkten, in der Stadt Leibnitz ein Minus von 20,9 Prozentpunkten - in beiden Bezirksstädten ist damit die Absolute weg.
Bisher ist Lercher der einzige Starter für den Parteivorsitz, theoretisch könnte er noch Konkurrenz bekommen: Bis 21. April läuft die Frist für die Bekanntgabe weiterer Kandidaturen.
Wie die Kür abläuft
Die Kandidatinnen und Kandidaten, die nicht wie Lercher vom Parteivorstand nominiert wurden, müssen aber Unterstützungserklärungen vorlegen: Sie haben vier Wochen, um die nötigen Stimmen zu sammeln. Voraussetzung für eine Kandidatur ist die Unterstützung von mindestens fünf Prozent der steirischen SPÖ-Mitglieder.
Die Online-Wahl beginnt dann am 27. Mai, sie läuft bis 5. September, erläutert Landesgeschäftsführer Florian Seifter. Den Abschluss bildet der Landesparteitag am 20. September, dort wird das Ergebnis der Direktwahl bekannt gegeben.
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