Park & Ride-Plätze in Graz: Wo ein Ausbau geplant ist

Einige Park & Ride-Plätze werden ausgebaut (Symbolbild)
Im Trauungssaal des Grazer Rathauses stehen zwei Politikerinnen nebeneinander, die in der Verkehrspolitik meist völlig gegensätzliche Ansätze haben: Verkehrslandesrätin Claudia Holzer, deren FPÖ bereits im Wahlkampf das "Autoland Steiermark" plakatierte und zuletzt etwa den "Luft-Hunderter" auf Autobahnen rund um Graz kippte. Und Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne), die in Graz auf Radwege und Öffis setzt.
Neue Abstellflächen geplant
Doch am Mittwoch ziehen Blau und Grün an einem Strang: Holzer und Schwentner kündigen an, dass einige Park & Ride-Plätze in Graz ausgebaut bzw. neu errichtet werden.
Basis ist eine Studie, die Land Steiermark und Stadt Graz gemeinsam erstellen ließen. Sie zeigt auf, dass von rund 11.600 Stellflächen für Pkw auf Park & Ride-Plätzen im Durchschnitt rund 7.000 belegt sind, berechnet über das gesamte Bundesland.
Warum manche Plätze voll und andere leer sind
Allerdings werden nicht alle Angebote überall gleich gut angenommen. "Es gibt viele Plätze, die leer stehen", betont Stefan Walter von der Verkehrsabteilung des Landes. Das habe mehrere Gründe, einer der Wichtigsten ist aber die Nähe einer Haltestelle von Bus oder Straßenbahn sowie die Taktung der Öffis. "Sie müssen schnell und nahe sein. Alles über einem 30-Minuten-Takt wird nicht angenommen."
Aus dem Grund stechen einige Flächen in Graz besonders hervor:
- P+R Murpark - funktioniert laut Studie am besten. Derzeit 480 Stellplätze, die maximale Auslastung beträgt derzeit 65 Prozent. Das Potenzial auf Verdopplung der Flächen ist vorhanden.
- P+R Webling - 224 Plätze, Auslastung bei 100 Prozent. Auch hier gibt es die Möglichkeit, um 250 Stellflächen aufzustocken.
- P+R Weinzödl - 160 Stellflächen, ebenfalls zu 100 Prozent ausgelastet. Befragungen ergaben hier den Wunsch der Nutzerinnen und Nutzer nach besserer Öffi-Anbindung.
- P+R Brauquartier - 179 Plätze, Auslastung liegt bei 49 Prozent, allerdings werden dieser Standort auch von Anrainerinnen und Anrainern genützt.
Welche Standorte zusätzlich sinnvoll wären
Als sinnvoll betrachte die Studienautoren die Errichtungen weitere P&R-Flächen in der Grabenstraße / Grazer Straße (rund 300 Plätze), beim Nahverkehrsknoten Gösting (rund 100) sowie an der Steinbergstraße an zwei Stellen (insgesamt 60 Plätze).
Die Politik will nun als Erstes den das Angebot beim Murpark erweitern, kündigte Schwentner an. Außerdem sollen an der Steinbergstraße zwei P&R-Flächen errichtet werden, und zwar an den Abzweigungen zu Thal und Mantscha. Beide jeweils mit rund 30 Abstellplätzen.
Warum die Plätze kleiner werden
Diese Plätze sind relativ klein, doch das ist eine Erkenntnis aus der Studie: "Es braucht kleinere Anlagen nahe am Quellverkehr statt großer Parkhäuser", erläutert Verkehrsexperte Walter. Und das an mehren Standorten entlang von Öffi-Routen. Daneben brauche es auch noch ausgebaute Infrastruktur, damit man gut zur Haltestelle komme. "Ein Weg voll Gatsch neben einem Maisfeld wird nicht überzeugen."
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