Grazerin getötet: U-Haft über verdächtigen Ex-Freund verhängt

Mehrere Hochhäuser, daneben Vermisstenanzeige
Gegen Bruder und Stiefvater des Verdächtigen wird weiter ermittelt, sie wurden aus der Haft entlassen.

Zusammenfassung

  • Ermittlungen zur getöteten Grazer Influencerin konzentrieren sich auf Detailerhebungen, Obduktionsergebnis steht noch aus.
  • Über den geständigen 31-jährigen Ex-Freund wurde am Montag U-Haft verhängt; Ermittlungen gegen Bruder und Stiefvater laufen weiter.
  • Das ausgebrannte Auto des Verdächtigen wird untersucht, weitere Zeugenbefragungen sind geplant.

Zwei Tage, nachdem die Leiche der vermissten Grazer Influencerin in Slowenien gefunden wurde, richten sich die Ermittlungen der steirischen Kriminalisten nun auf die Hintergründe und die Detailerhebungen. Ein Obduktionsergebnis lag Montagmittag noch nicht vor, hieß es seitens der Landespolizeidirektion Steiermark.

U-Haft verhängt

Die Haftprüfungsverhandlung in der Justizanstalt Graz-Jakomini war für Montagmittag angesetzt. Dabei wurde die U-Haft über den Slowenen verhängt, der am Wochenende bei den stundenlangen Vernehmungen die Tötung seiner Ex-Freundin gestanden hatte.

Wie genau es zur Tat kam, ist noch unklar. Eine Tatwaffe wurde jedenfalls nicht gefunden, sagte Fritz Grundnig, Sprecher der Landespolizeidirektion. Bisher unbestätigt blieben Medienberichte, wonach die 31-Jährige von ihrem Ex-Partner erwürgt wurde. Das noch ausständige Obduktionsergebnis dürfte Aufschluss darüber geben.

Verwandte enthaftet

Fragezeichen stehen noch hinter der Beteiligung des Bruders und des Stiefvaters des Verdächtigen. Beide sind am Wochenende für wenige Stunden in Untersuchungshaft gewesen, aber nach dem Geständnis des 32-Jährigen wurden sie aus der Haft entlassen.

Die Ermittlungen gegen beide werden aber fortgeführt. Sie könnten von der Tat gewusst haben oder sogar an der Beseitigung der Leiche beteiligt gewesen sein. Unklar ist laut Grundnig dabei noch, ob die weiteren Ermittlungen in dieser Causa von den slowenischen Behörden geführt werden, denn wenn die Angehörigen "lediglich" beim Vergraben des Koffers mit den sterblichen Überresten der Frau im Wald nahe Maribor beteiligt waren, haben sie das Delikt der Störung der Totenruhe auf slowenischem Staatsgebiet begangen.

Indessen wollen die Ermittler in den kommenden Tagen abermals den Verdächtigen sowie weitere Zeugen wie etwa Nachbarn befragen.

Ausgebranntes Auto wird untersucht

Noch nicht genau geklärt ist, wie oft der 31-jährige Ex-Freund die österreichisch-slowenische Grenze am Tag der Tötung sowie in den Stunden und Tagen danach überquert hat. Bisher weiß man von zumindest einer Grenzüberquerung am Sonntag, am Tag der Tat, sowie am Montag, dem Tag danach.

Das Auto, mit dem er die Leiche über die Grenze gebracht hat, ist mittlerweile bei den österreichischen Behörden eingelangt und wird von den steirischen Ermittlern auf mögliche Spuren untersucht. Wie viel noch gefunden ist, ist aber unklar, denn der Verdächtige hat es Montagabend am Parkplatz eines Casinos mit Benzin selbst in Brand gesteckt.

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