Erholung in Sicht: Steirische Apfelernte steigt auf 142.000 Tonnen

Drei Äpfel hängen an einem Ast
Die Apfelernte in der Steiermark fällt 2025 mit 142.000 Tonnen besser aus als im Vorjahr. Das ist aber immer noch weniger als die übliche Normalernte.

Zusammenfassung

  • Die steirischen Apfelbauern erwarten 2025 eine Ernte von 142.000 Tonnen, nach einem schwachen Vorjahr mit 75.000 Tonnen.
  • Technische Maßnahmen wie Bewässerung und Frostschutz sind für den Apfelanbau unerlässlich, Investitionen bleiben trotz Förderungen hoch.
  • Die Anbaufläche schrumpft, jeder fünfte Betrieb gab in den letzten zehn Jahren auf, während Äpfel mit 17 bis 18 kg pro Kopf das beliebteste Obst bleiben.

Nach dem mageren 2024 mit nur 75.000 Tonnen Ernte sind die steirischen Apfelbauern heuer guter Dinge: Sie rechnen mit rund 142.000 Tonnen an Ertrag.

Allerdings sind die rund 900 Landwirtinnen und Landwirte, die Apfelbäume kultivieren, damit immer noch weit weg von dem, was sie als Normalernte ansehen, das wären nämlich 180.000 Tonnen.

Schuld an der geringen Ausbeute des Vorjahres war der Frost, der die Landwirtschaft in der Blütezeit der Apfelbäume getroffen hat. Das traf dann auch die Versorgung mit heimischen Äpfeln überhaupt, denn drei Viertel des österreichweiten Ertrags kommen aus der Steiermark.

Genug Äpfel für Österreich und darüber hinaus 

2025 aber sei "die Eigenversorgung gesichert", freut sich Manfred Kohlfürst, Obmann des Obstbauverbandes, bei einem Lokalaugenschein auf einem Apfelbetrieb in Gleisdorf. "Ein Teil kann sogar exportiert werden."

Zusammen mit der Ernte aus Nieder- und Oberösterreich sowie dem Burgenland erwarten die Obstbauexperten heuer an die 200.000 Tonnen Äpfel.

Doch nichts geht heute mehr ohne technische Maßnahmen: Bewässerung im Sommer und Frostabwehr im Frühjahr seien unabdingbar, wenn man Ernteerfolge erzielen will, überlegt Thomas Reiter, der im oststeirischen Gleisdorf mit seiner Frau Ursula nicht nur 13 Apfelsorten kultiviert, sondern auch Birnen, Zwetschken, Pfirsiche und Hollunder.

Warum mehr Breite nötig ist

Diese breitere Aufstellung sei nötig, um im Geschäft bleiben zu können, begründet Reiter: "Wir setzen auf Vielfalt und haben mit der Direktvermarktung auch ein zweites Standbein aufgebaut."

Viele Landwirte investieren auch in Schutzvorrichtungen, doch eine Frostberegnungsanlage mit Speicherteich kann gleich einmal mehrere 100.000 Euro kosten. Trotz Förderungen von 65 bis 80 Prozent immer noch viel Geld, das der einzelne Landwirt stemmen muss.

Entsprechend nachdrücklich warnt die Landwirtschaftskammer deshalb davor, an der finanziellen Unterstützung der Bäuerinnen und Bauern in dem Bereich zu sparen.

Jeder Fünfte gab auf

Ohne Frostschutz, Speicherbecken für Beregnung oder Kühlung sei der Apfelanbau kaum noch zu stemmen, betont Maria Pein, Vizepräsidentin der steirischen Landwirtschaftskammer: Binnen zehn Jahren sei die Anbaufläche allein in diesem Bundesland um 1.500 Hektar geschrumpft, 20 Prozent der Betriebe gaben auf. "Das ist ein massiver Einschnitt", gibt Pein zu bedenken.

4.750 Hektar beträgt die Anbaufläche derzeit in der Steiermark, österreichweit sind es 6.400 Hektar - um ein Viertel weniger als noch 2010, rechnen Kammervertreter am Donnerstag vor.

Wie viele Äpfel essen die Österreicher?

Gründe dafür seien niedrige Preise, erschwerte Produktionsbedingungen durch Wetterextreme oder invasive Schädlinge und gestiegene Produktionskosten. Äpfel sind übrigens das beliebteste Obst im Land, durchschnittlich verzehren die Österreicherinnen und Österreicher pro Kopf und Jahr 17 bis 18 Kilogramm. 

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