Schwerpunktaktionen gegen florierenden Drogenhandel

In Wien wurden Straßendealer festgenommen.
Am Wochenende gelang den Ermittlern in Wien ein Schlag gegen Straßen-Dealer.

Täglich sind zwei Gruppen aus 20 Ermittlern der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) in unterschiedlichen Bezirken Wiens unterwegs, um Drogendealer aus dem Verkehr zu ziehen. "Seit rund einem Jahr beobachten wir einen Anstieg beim Straßenhandel. Zeitgleich verstärkte die EGS auch die Schwerpunktaktionen", erklärt Polizeisprecher Paul Eidenberger.

Nicht immer gibt es aber eine derart große Ausbeute wie bei den Schwerpunktaktionen am vergangenen Wochenende. Der Grund dafür liegt an den Örtlichkeiten – die EGS nahm sich wieder einmal die Hotspots Praterstern, Handelskai und den Wiener Gürtel vor.

Am Praterstern konnten die Ermittler fünf Verdächtige direkt beim Verkauf von Suchtmitteln beobachten, für alle klickten kurz darauf die Handschellen. Bei der Durchsuchung wurden weitere Drogen und das eingenommene Bargeld sichergestellt. Auch die Käufer wurden angezeigt.

Gesetz verschärft

Einen Tag zuvor wurde der dritte "rote Punkt" auf der Landkarte in Sachen Drogenhandel in Wien überprüft: Am Gürtel gelang der Polizei ebenfalls ein großer Coup. Zwei junge Männer wurden bei dem Versuch, sich in einem Lokal zu verstecken, beobachtet. Die Ermittler folgten ihnen und fanden schließlich 300 Säckchen gefüllt mit Marihuana, welche die Verdächtigen unter einem Tisch versteckt hatten. Der Straßenverkaufswert lag bei etwa 3000 Euro.

Schwerpunktaktionen gegen florierenden Drogenhandel
ABD0019_20160507 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA0074 VOM 7.5.2016 - Exakt 292 Säckchen mit Cannabis haben Beamte der Bereitschaftseinheit der Wiener Polizei am Freitag, 6. Mai 2016, bei einer Kontrolle am Gürtel sichergestellt. - FOTO: APA/LPD WIEN - ++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK UND REDAKTIONELL ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND ++
Ob über alle festgenommenen Verdächtigen U-Haft verhängt wird, ist aber unklar. Die derzeitige Gesetzgebung besagt nämlich, dass Dealer erst nach der dritten Straftat inhaftiert werden. Diese umstrittene Gesetzesänderung, die erst im Jänner in Kraft trat, machte es der Polizei schwer, der Drogenproblematik Herr zu werden. Die Politik reagierte. Aus dem Parlament hieß es Ende April: "Drogendealern an U-Bahnhaltestellen und anderen öffentlichen Plätzen droht künftig eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren, und zwar auch dann, wenn sie nicht eindeutig als gewerbsmäßige Händler überführt werden."

Abschreckung

Die Novelle wird ab 1. Juni 2016 gelten. Die Exekutive steckt viel Hoffnung in diese Änderung: "Wir erwarten uns eine abschreckende Wirkung. Außerdem hoffen wir, dass es für uns ein Instrument sein wird, um den Drogenhandel nachhaltig und konsequent bekämpfen zu können", sagt Polizeisprecher Eidenberger.

Zum Abschluss des erfolgreichen Wochenendes für die Ermittler der EGS gelang es schließlich, noch einem Mann habhaft zu werden, der schon lange unter Beobachtung stand. Nachdem der 24-Jährige bei einem Deal beobachtet wurde, fand die Polizei zunächst 110 Päckchen Marihuana bei ihm. Bei der anschließenden Vernehmung gestand der Verdächtige dann, innerhalb eines Jahres ganze zehn Kilo Cannabis verkauft zu haben. Der Mann wurde sofort verhaftet.

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