Zweites Stadion für Graz: Suche geht in die Verlängerung

Zweites Stadion für Graz: Suche geht in die Verlängerung
SK Sturm und GAK wollen getrennte Heimstätten. Ein Gipfel am Freitag ergab jedoch einen Rückschlag.

Schwarz-Weiß dominiert den Süden, Rot den Norden – in zwei Fußballstadien: Davon träumen Fans wie Funktionäre des SK Sturm gleichermaßen wie jene des GAK. Die Stadt Graz hat grundsätzlich nichts gegen eine Zwei-Stadien-Variante, bloß: Die verzögert sich nach einer ersten Gesprächsrunde am Freitag.

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Denn auf dem vom GAK bevorzugten Standort in Weinzödl im Norden, wo schon dessen Trainingszentrum zu Hause ist, ist ein Ausbau unmöglich.

Ein hydrogeologisches Gutachten ergab, dass der Bau eines bundesligatauglichen Stadions  mit bis zu 8.000 Besuchern aus umweltschutzrechtlichen Gründen dort ad acta gelegt werden muss – das Gelände liegt im Wasserschongebiet. Die kolportierten Kosten von bis zu 40 Millionen Euro für ein neues Stadion tun dann wohl ihr Übriges.

"Ein Rückschlag"

Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ)  war nach der Gesprächsrunde, die fast vier Stunden dauerte, deutlich: "Das ist ein Rückschlag in der Standortfrage." Aufgeben will die Koalition aus KP, Grünen und SPÖ dennoch nicht: Man müsse sich "auf einen neuen Standort einigen", ließ SPÖ-Klubobmann Michael Ehmann, Chefverhandler in der Stadiondebatte, wissen.

Die Stadt Graz wird  nun einen Sonderausschuss einsetzen, der in regelmäßigen Abständen tagt. Daran werden sämtliche Gemeinderatsfraktionen, aber auch Vertreter der  Fußballvereine teilnehmen. Gleichzeitig gehen aber auch die Gespräche mit dem SK Sturm weiter. Präsident Christian Jauk hatte ja angekündigt, das Stadion in Liebenau  übernehmen zu wollen.

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Eine konkrete Summe sei von Sturm bei dem Termin am Freitag nicht genannt worden, hieß es aus dem Rathaus. Wobei der Verein nur das Baurecht erwerben könnte, eine Art Pacht – das Grundstück selbst will die Stadt nicht aus der Hand geben. Das Geld, das die Stadt durch das Geschäft mit Sturm einnimmt, soll aber in den Bau des Stadions für den GAK fließen.

Lösung bis zum Jahresende?

"Unser Vorschlag wurde als professionell, detailliert und konstruktiv aufgenommen“, betonte Christian Jauk am Freitag. Kahr habe zugesichert, dass "bis Jahresende die Zwei-Stadien-Lösung auf dem Tisch liegen“ solle. Der Ball liege nun bei der Stadt.

Für die Stadt habe die Zwei-Stadien-Lösung weiterhin Priorität, versicherte auch SPÖ-Klubchef Ehmann. "Wir waren es, die überhaupt erst einmal eine fundierte Untersuchung veranlasst haben", merkte er Richtung der Vorgängerregierung von ÖVP und FPÖ an, die den Bau eines zweiten Stadions ablehnte. 

Plan B

Sollte es keinen Neubau geben (können), dann käme "Plan B" zum Tragen, überlegt Ehmann: "Eine Champions League-taugliche Neugestaltung" des Stadions in Liebenau - nach dem aktuellen Sponsor Merkur Arena genannt - bleibe "als Plan B im Talon".

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