Zwei Formel-1-Rennen: Spielberg startet doppelt durch
Der „Große Preis der Steiermark“ kommt fast ein paar Tage zu früh. Am letzten Juniwochenende gelten schließlich noch die strengeren Corona-Schutzmaßnahmen, und das bedeutet: Freiluft-Veranstaltungen sind mit maximal 3.000 Besuchern auf zugewiesenen Sitzplätzen limitiert.
Aber der Formel 1 in Spielberg sind am kommenden Sonntag beim „Großen Preis der Steiermark“ wesentlich mehr Fans erlaubt, 15.000 nämlich. Die Bezirkshauptmannschaft Murtal genehmigte das Red-Bull-Konzept, das eine Teilung in fünf Sektoren zu je 3.000 Besucher vorsieht.
An die 12.000 Tickets waren bis Donnerstagmittag verkauft, müssen sich jedoch strikt auf den ihnen zugewiesenen Tribünen aufhalten und dürfen die FFP2-Masken nur ablegen, wenn sie an ihrem Platz sitzen. Auf dem Ringgelände herumstreifen ist also nicht drin, auch Stehplätze wurden keine angeboten. Spätentschlossene haben zudem Pech: Bei diesem Rennen gibt es keine Tageskassen.
Armband mit QR-Code
Die 3-G-Regel gilt, Einlass bekommt nur, wer getestet genesen oder geimpft ist. Schon bei den Ausgängen der Parkflächen fragen Ordner den 3-G-Status ab; wer ihn erfüllt, bekommt ein Band mit QR-Code an das Handgelenk. Der „Große Preis der Steiermark“ ist quasi die Generalprobe, ehe es am 4. Juli mit dem „Großen Preis von Österreich“ weitergeht. Wie 2020 finden auch heuer zwei Grands Prix hintereinander in der Obersteiermark statt. Bei Nummer zwei ist beinahe alles so wie früher: Ab Juli fallen die meisten Beschränkungen bei Veranstaltungen weg, die Besuchergrenzen verschwinden. Was bleibt, ist die 3-G-Regel .
Dennoch, trotz der zahlenmäßigen Einschränkungen beim ersten Mal ist die Freude in der Region groß. „Die Aufbruchstimmung nach der Pandemie ist ähnlich wie bei der Rückkehr der Formel 1 im Jahr 2014“, vergleicht Manuela Macher, Geschäftsführerin des Tourismusverbands.
Dietrich Mateschitz übernahm den brachliegenden A-1-Ring vom Land Steiermark, im Mai 2011 wurde der Red-Bull-Ring eröffnet, drei Jahre später kehrte die Formel 1 zurück. Heuer setzte Mateschitz zudem einen speziellen Geschäftsführer für das „Projekt Spielberg“ ein: Erich Wolf, als Ex-Airchief ein Bundesheer-Offizier im Ruhestand, gilt als Vertrauter des Red-Bull-Bosses. Er leitete zuvor schon die Air-Race-Serie des Konzerns.
Orange Tribünen
Der Steiermark-Grand Prix ist vergleichsweise familiär, gebucht haben großteils Österreicher. Kommendes Wochenende wird es internationaler: Die Unterkünfte in der Region sind laut Tourismuschefin „sehr voll“, für Campingwagen und Zeltstädte stehen 20 Hektar Wiesen bereit. „Die Niederländer kommen auch wieder“, berichtet Macher. „Wir gehen von orangen Tribünen aus.“
Rund 90.000 Fans könnten es beim „Großen Preis von Österreich“ werden. Das bedeutet im Gegensatz zum kommenden Sonntag mit höchstens 15.000 Fans eine Geduldsprobe: Auf den Zufahrten bzw. bereits am Knoten St. Michael auf der A9 sowie der S36, der Murtal-Schnellstraße, kann es zu Staus kommen. Die Exekutive empfiehlt frühe Anreise, am besten mit Öffis.
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