Winzer erlaubt Grenzzaun doch

Erich Polz will kein Geld für den Zaun auf seinem Grundstück.
Erich Polz bekam Zustimmung, aber auch viel Kritik wegen seiner konsequenten Haltung. So wurde Wein aus Karten gestrichen.

"Ich hab’ damit noch immer keine Freude", betont Erich Polz. Doch der bekannte südsteirische Winzer gab nach: Auf seinem Grundstück direkt an der österreichisch-slowenischen Grenze darf der Zaun jetzt doch gebaut werden. Polz war wie der frühere Grazer ÖVP-Stadtrat Helmut Strobl einer der vehementesten Gegner des Grenzzaunes in Spielfeld.

Der Weinbauer hält noch immer nichts davon. "Aber ich habe so viele eMails gekriegt. Die Hälfte der Schreiber ist glücklich mit dem Zaun und fühlt sich damit sicherer." Seine konsequente Haltung dagegen habe zwar viel Zustimmung, aber eben auch Kritik gebracht habe. Spürbare Kritik, die über Worte hinaus gehe: "Es hat Auslistungen aus Weinkarten gegeben, Beschimpfungen und Leute, die gesagt haben, sie trinken nie wieder Polz-Wein." Das müsse er bedenken, denn "wir sind ja auch ein produzierender Betrieb". Deshalb einigte sich der Winzer nun mit dem Innenministerium: Die Pflöcke für den Drahtzaun werden bei den Grenzsteinen eingeschlagen, einen Zentimeter auf österreichischer Seite – und nicht einen Meter wie zuvor geplant. So gäbe es keine Behinderung im Weingarten, es müsse auch nichts gerodet werden. Als Bittleihe überlässt Polz dem Bund seine 300 Meter. "Ich nehme dafür bewusst kein Geld."

Insgesamt wird der Grenzzaun 3,7 Kilometer lang, rund um die Sammelstelle steht er schon. Zwei Kilometer fehlen noch, das Bundesheer und die Tiroler Herstellerfirma begannen gestern wieder mit der Arbeit. Ende des Monats soll er fertig sein. Eine Acht-Meter-Lücke am Strobl’schen Grundstück bleibt jedoch.

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