Wiener Neustadt: Petra Tanzler gibt SPÖ-Parteivorsitz ab

Petra Tanzler
Den Bezirksvorsitz legt sie zurück, im Nationalrat will sie weiterhin bleiben. Wer Tanzler nachfolgen soll, ist umstritten.

Eine personelle Weichenstellung bei der SPÖ in Niederösterreich sorgt aktuell für jede Menge Gesprächs- und auch internen Zündstoff. In Zeiten, in denen die Sozialdemokraten in einem Umfragetief stecken und aktuell über 18 Prozent nicht hinauskommen, braucht es Reformer.

Heftige Debatten um Tanzlers Nachfolge

Vor diesem Hintergrund gibt es bereits heftige Debatten, wer künftig den Ton im Bezirk Wiener Neustadt angeben soll. SPÖ-Nationalratsabgeordnete Petra Tanzler hat überraschend angekündigt, sich als Bezirksvorsitzende aus Wiener Neustadt zurückzuziehen. Ihr Mandat im Parlament will sie weiter ausüben, sonst aber politisch kürzertreten. Der Rückzug soll so rasch wie möglich, spätestens aber im Jänner erfolgen, heißt es aus SPÖ-Kreisen.

Was die Nachfolge-Kandidaten an der Bezirksspitze anbelangt, scheiden sich die Geister. Der Wunsch, mit der Bezirksfrauenvorsitzenden Michaela Binder aus Bad Fischau-Brunn bewusst auf eine Frau zu setzen, stößt nicht bei allen in Vorstand und Präsidium auf Gegenliebe. Auch wenn Binder als Sympathieträgerin gilt, brauche man an der Spitze jemanden der „als Macher durchgreift und wichtige Themen vorgibt“, so die Kritiker.

"Armutszeugnis": Kein Bürgermeister bei Bezirkssitzung

Bei der letzten Bezirkssitzung sei kein einziger SPÖ-Bürgermeister mehr persönlich erschienen. „Ein Armutszeugnis“, heißt es vonseiten einiger Funktionäre. Von den 35 Gemeinden im Bezirk stellt die SPÖ nur mehr in acht den Bürgermeister – in Ebenfurth, Eggendorf, Felixdorf, Gutenstein, Schwarzenbach, Sollenau, Theresienfeld und Waidmannsfeld. Es brauche dringend einen Umschwung und Themen, bei denen man bei der Bevölkerung auch reüssieren kann, so die kritischen Stimmen in der Bezirkspartei.

Rainer Spenger steht zur Verfügung

Ein Name, der im Zusammenhang mit Tanzlers Nachfolge genannt wird: Rainer Spenger. Der Landtagsabgeordnete und Vizebürgermeister von Wiener Neustadt würde generell für das Amt zur Verfügung stehen, erklärt er auf KURIER-Anfrage: „Es kommen aber sicher mehrere Kandidaten infrage. Bis das entschieden ist, braucht es noch viele Gespräche.“ Er rechne mit einer Entscheidung nach Weihnachten. Das letzte Wort haben in der Causa der Bezirkspartei-Vorstand bzw. das Präsidium.

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