Wiener erschlug Polizistentochter mit Axt
Im Kofferraum eines Wagens in Wien-Favoriten machten Ermittler des nö. Landeskriminalamtes (LKA) Freitagabend eine grauenvolle Entdeckung. Darin lag die Leiche einer seit Tagen vermissten 21-jährigen Niederösterreicherin. Die Polizistentochter aus dem Bezirk Tulln soll von ihrem Freund mit einer Hacke erschlagen worden sein, bestätigt Landespolizeidirektor Franz Prucher.
Vergangenen Sonntag wurde Jasmin H. zum letzten Mal von Familie und Freunden gesehen. Als es in den folgenden Tagen kein Lebenszeichen mehr von der jungen Frau gab, wurden die Eltern stutzig. Der Freund tischte ihnen immer neue Ausreden auf, warum das Mädchen nicht erreichbar sei. Schließlich meldeten die Eltern Jasmin als vermisst und die Ermittler des LKA begannen ihre Ermittlungen.
Drogenmilieu
Rasch kristallisierte sich ihr Freund Christopher L., 26, als Hauptverdächtiger heraus. Die Familie der Verschwundenen erzählte den Ermittlern von dessen Drogenvergangenheit. Nicht nur der Familie, auch der Behörde war das bekannt. Der 26-jährige gebürtige Wiener war zuletzt arbeitslos und lebte bei Jasmin in Sieghartskirchen.
Er verstrickte sich zunehmend in Widersprüche. Montag und Dienstag habe er mit Jasmin verbracht. Von den Fragen der Ermittler in die Ecke getrieben, soll er die Tat schließlich gestanden haben: Ein Streit im Elternhaus des Mädchens, bei dem es offenbar um Geld ging, dürfte eskaliert sein. Der 26-Jährige soll eine 55 Zentimeter lange Axt genommen und damit mehrmals auf den Kopf seiner Freundin eingeschlagen haben. Die Leiche soll er in ein Leintuch gewickelt haben. Dann habe er den Tatort gereinigt und den Leichnam der jungen Frau zu deren Auto geschleppt. Mit der Toten im Kofferraum soll er nach Wien-Favoriten gefahren sein, wo er den Wagen in einer Seitengasse der Raxstraße abstellte und verschwand. Später wollte er das Auto samt der Leiche verschwinden lassen, sagte der Verdächtige zur Polizei. Doch Freitagabend öffneten die Tatortspezialisten des LKA NÖ den Wagen und fanden darin die sterblichen Überreste der 21-Jährigen.
In ihrem Heimatort ist man entsetzt: "Sie waren sehr nette, angenehme Nachbarn. Ich habe nie einen Streit bemerkt, aber der Mann dürfte zwei Gesichter gehabt haben", sagt Nachbar Franz Rottensteiner. "Das ist eine Tragödie. Unsere Kinder sind mit der Mutter von Jasmin in die Schule gegangen. Der Vater ist erst kürzlich in Pension gegangen. Die Eltern tun mir unendlich leid", meint Nachbar Franz Smetana.
Am Samstag wurde die Leiche obduziert. Todesursache war ein Schädel-Hirn-Trauma. Der geständige Verdächtige wurde in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert.
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