Weitere Bauarbeiten auf illegalem Gletscher-Skiweg geplant

Der von der BH Imst gesperrte Skiweg könnte bald wieder freigegeben werden
BH Imst will im Februar über die mögliche Legalisierung von ungenehmigten Eingriffen am Pitztaler Gletscher entscheiden

Bereits im vergangenen Oktober hat die Bezirkshauptmannschaft Imst einen Skiweg am Pitztaler Gletscher gesperrt. Seither ist die Zufahrt zur „Königspiste“ des Skigebiets blockiert. Die Liftgesellschaft hatte zuvor auf dem Weg trotz eines Verbots der Behörde illegale Bauarbeiten fortgesetzt. Dabei wurde, wie berichtet, ein ganzer Bergkamm gekappt.

Eine Entscheidung darüber, wie es mit dem Skiweg weitergeht und welche Konsequenzen die Bausünde für die Pitztaler Gletscherbahnen haben wird, könnte demnächst fallen. „Wir werden für Februar eine Verhandlung ausschreiben“, sagt Raimund Waldner, Bezirkshauptmann von Imst.

Erst am Montag waren die letzten für das Verfahren erforderlichen naturschutzrechtlichen Unterlagen bei der Behörde eingereicht worden. „Sie beinhalten die bereits getätigten Maßnahmen, die sich als illegal herausgestellt haben, aber auch noch geplante Maßnahmen“, sagt Waldner. Die Gletscherbahnen wollen demnach ihre durch die Sperre unterbrochenen Bauarbeiten vollenden.

Dabei gehe es um „eine bessere Einbindung im unteren Bereich des Skiwegs an die Pisten“, erklärt der Bezirkshauptmann. Die Skigebietsbetreiber hatten den Eingriff auf dem Skiweg von der Wildspitzbahn zum Brunnenkogel damit argumentiert, dass dieser durch den Gletscherrückgang so schmal geworden sei, dass keine sichere Benutzung mehr möglich gewesen sei.

Im oberen Abschnitt des Weges ging dessen Verbreiterung auf Kosten des Bergkamms. Durch dessen Mitte verlief die Grenze zum benachbarten Naura-2000-Schutzgebiet, was der Causa zusätzliche Brisanz verleiht. Tirols Landesumweltanwalt Johannes Kostenzer erwartet sich Kompensationsmaßnahmen durch die Betreiber.

Lösung gefordert

Die hoffen eine Legalisierung ihrer ungenehmigten Eingriffe, die eine Welle der Empörung ausgelöst haben. Dass der Skiweg bald wieder befahrbar ist, wünschen sich auch die vom Tourismus abhängigen Wirtschaftsbetriebe im Pitztal. Nach einem gescheiterten Einspruch gegen die Sperre im November hatten Vertreter der Wirtschaft auf eine rasche Lösung gedrängt, da die Region unter den Auswirkungen leide.

Das Land hat die Weichen dafür freilich bereits im Dezember gestellt, da es eine nachträgliche UVP-Prüfung nicht für notwendig befand. Damit wanderte das Verfahren wieder zurück an die BH Imst, die jedoch erst am Montag alle für eine Entscheidung notwendigen Unterlagen von den Gletscherbahnen erhalten hat.

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