Weiter Ringen um Ärzte-Gehälter

Das Gesetz ist in Kraft, doch in manchen Bundesländern steht eine Einigung noch aus.

Das neue Ärzte-Arbeitszeitengesetz ist seit dem 1. Jänner offiziell in Kraft. Wie die Praxis nun aber aussehen soll, ist noch keineswegs überall klar. In den meisten Bundesländern gab es dazu zwar Einigungen, um die heftig gestritten worden war. Doch Kärnten und Oberösterreich hinken noch hinterher. Auch im Wiener AKH laufen noch die Gespräche.

Das neue Gesetz sieht vor, dass die Ärzte nur mehr höchstens 48 Stunden pro Woche arbeiten dürfen. Dadurch fallen Zulagen für Überstunden und Nachtdienste weg, die aber bisher einen erklecklichen Teil des Einkommens ausmachten. Die Ärzteschaft forderte daher höhere Grundgehälter - eine Lösung musste her.

In Kärnten aber zeichnete sich diese noch nicht ab; kurz vor dem Jahreswechsel verschärfte sich der Ton in den Verhandlungen wieder zwischen Land und Ärztekammer. Die Kammer drohte mit Verhandlungsboykott und Ärzte-Abwanderung. Landeshauptmann Kaiser bekundete darob seine "maßlose Enttäuschung" und sprach dem Kammerpräsidenten die Seriosität ab. In Oberösterreich einigte man sich darauf, im Jänner weiter zu verhandeln. Landeshauptmann Pühringer strebte eine Gesamtlösung für Mediziner und Pflegepersonal an.

Der Kurienobmann der Ärztekammer, Harald Mayer, sagte am Freitag im Ö1-Morgenjournal, dass sich die Lösungen von Region zu Region unterschiedlich gestalten werden. In Ambulanzen könnte es zum Beispiel längere Wartezeiten geben, manche Spezialambulanzen könnten möglicherweise gar nicht mehr betrieben werden. Er plädierte für österreichweit einheitliche marktkonforme Gehälter geben. "Man würde sich einiges Ersparen", so Mayer.

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