Weiter Radl-Verbot im Railjet

Durchschnittlich legt jeder Österreicher 1426 km jährlich mit der Bahn zurück
Trotz Versprechen können bis heute keine Räder mitgenommen werden.

Der Sommer beginnt, das Wetter ist traumhaft und die Radfahrer starten ihre großen Ausfahrten. Allzu weit sollte sie diese Reise nicht bringen, zumindest bei den ÖBB sind sie derzeit im Fernverkehr offensichtlich wenig willkommen. Denn die Bikes können nur in Intercitys mitgenommen werden, im Railjet herrscht noch immer Mitnahmeverbot (außer für Klappräder). Und mit dem neuen Fahrplanwechsel zu Jahresbeginn wurden reihenweise Intercitys (IC) eingestellt und durch Railjets ersetzt. Nach Lienz gibt es aus Wien etwa nur noch am Wochenende einen direkten IC. WienGraz wurde auf drei Verbindungen mit Radmitnahmemöglichkeit gekürzt.

Beim KURIER melden sich derzeit immer wieder verärgerte Radfahrer. Denn die ÖBB haben vor Jahren versprochen, dass ab Frühjahr 2013 die Railjets umgebaut werden. Bei der tschechischen Bahn, die ebenfalls Railjets einsetzt, gibt es in jedem Waggon so ein Abteil.

Beim Kundendienst der ÖBB lautet die Antwort, dass "Fahrräder im Railjet" aus mehreren Gründen nicht vorgesehen sind. So würde beim Ein- und Ausladen zu viel Zeit verloren gehen. Außerdem sei das nur eine saisonale Sache und "für die Mehrzahl der Kunden ein Nachteil". Offiziell heißt es bei der Bahn hingegen, dass derzeit an einer Lösung gearbeitet wird. Ursprünglich war ein eigener Waggon geplant. Hinter vorgehaltener Hand erzählen ÖBB-Insider, dass dies daran gescheitert ist, dass die Passagiere dann noch minutenlang ihren Waggon gesucht haben.

Mit Trick zu umgehen

Der Umbau der Railjets soll möglichst bald gestartet werden, heißt es, Details sind aber ungeklärt. Im heurigen Sommer wird es wohl keine Lösung mehr geben. Manche zerlegen nun ihre Mountainbikes und Rennräder, stopfen sie in einen Sack, um sie als Gepäck mitzunehmen – denn das ist erlaubt.

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