Illegales Feuerwerk: Polizei bremst Silvester-Shopping an Grenze in NÖ

Beim Grenzübergang in Kleinhaugsdorf (Bezirk Hollabrunn) boomt der Schmuggel unerlaubter Pyrotechnik – normalerweise.

Zusammenfassung

  • Schärfere Gesetze in Tschechien erschweren den Schmuggel von illegalem Feuerwerk über den Grenzübergang Kleinhaugsdorf.
  • Bei Schwerpunktkontrollen der Polizei wurden bisher deutlich weniger Verstöße gegen das Pyrotechnikgesetz festgestellt.
  • Illegale Feuerwerkskörper werden weiterhin beschlagnahmt, wobei die meisten Schmuggler angeben, die österreichischen Regeln nicht zu kennen.

Die Tage des Jahres 2025 sind gezählt. Für viele Zeit, sich mit Feuerwerk für die Silvesternacht einzudecken. Wer es größer und lauter als in Österreich erlaubt haben will, verlässt beim Grenzübergang Kleinhaugsdorf (Bezirk Hollabrunn) das österreichische Staatsgebiet. Im Volksmund werden sie „die Chinesen“ genannt: Vietnamesische Händler bieten in Tschechien günstige Pyrotechnik an, die in Österreich verboten ist.

„Augenscheinlich wird nichts mehr angeboten“, sagt Markus Herndlbauer, Leiter für Brand-, Sprengstoff- und Explosionsdelikte beim Landeskriminalamt, über Feuerwerkskörper der Kategorie F3 und F4 in Tschechien. Die darf man in Österreich nur mit entsprechender Ausbildung erwerben. 

Gesetzesänderung in Tschechien spürbar

In Tschechien gab es Feuerwerk in diesen Kategorien bisher legal zu erstehen. Mit 1. Dezember wurde das Gesetz verschärft, ab der Kategorie F3 wird nun auch dort ein Fachkundenachweis verlangt.

Grenzkontrolle Kleinhaugsdorf

Grenzkontrolle Kleinhaugsdorf

Grenzkontrolle Kleinhaugsdorf

Grenzkontrolle Kleinhaugsdorf

Grenzkontrolle Kleinhaugsdorf

Grenzkontrolle Kleinhaugsdorf

Grenzkontrolle Kleinhaugsdorf

Grenzkontrolle Kleinhaugsdorf

Grenzkontrolle Kleinhaugsdorf

Grenzkontrolle Kleinhaugsdorf

Die schärferen Gesetze machen sich bei den Grenzkontrollen bemerkbar: Freitagnachmittag führte die Polizei Schwerpunktkontrollen in Kleinhaugsdorf durch. Die Zahl des Tages war eins. Bei nur einem Fahrzeuglenker wurde bis 18 Uhr ein Verstoß gegen das Pyrotechnikgesetz angezeigt. 

Einzige Anzeige wegen „ein paar Raketen“

Ein großer Fisch war auch der Rumäne nicht, wie Stefan Loidl, Sprecher der Landespolizeidirektion, mitteilte: „Es waren ein paar Raketen der Kategorie F2.“ Die ist zwar in Österreich legal und darf importiert werden, aber nur, wenn das Produkt ein CE-Prüfzeichen hat und eine Bedienungsanleitung in deutscher Sprache dabei ist. Im Falle des Rumänen war die Anleitung nicht auf Deutsch.

„Richtig los geht’s ab 26. Dezember“, erwartet Hermann Findeis, Kommandant der Fremden- und Grenzpolizei in Untermarkersdorf, hier die „Primetime“ bei den Kontrollen. Als „Klassiker“ beschreibt er die braunen Säcke, in denen die unerlaubten Raketen und Kugelbomben transportiert werden. Meistens sind es junge Männer mit Migrationshintergrund, die sich mit illegalem Feuerwerk im Tschechien eindecken, schildern die Polizisten ihre Erfahrungen.

„Wenn wir etwas finden, sagen die meisten, dass ihnen ja niemand gesagt hat, dass die Böller bei uns illegal sind“, erzählt Findeis. Die Verkäufer würden ihren Kunden stets sagen, dass sie damit kein Problem in Österreich haben werden. Was einen Beamten wundert: „Die Leute kommen aus Wiener Neustadt, Bruck an der Mur oder dem Burgenland extra wegen der Feuerwerkskörper hierher.“ Die Kugelbomben (F4) seien der Hauptgrund für den Einkauf hinter der Grenze.

Züge werden ebenfalls kontrolliert

Im Zuge einer normalen Verkehrskontrolle werden die Fahrer angehalten und gebeten, den Kofferraum zu öffnen. Dort, unter den Sitzen oder auch am Körper haben manche die Schmuggelware versteckt. Kontrolliert wird nicht nur an der Grenze, sondern auch im grenznahen Raum, an der sogenannten grünen Grenze und in internationalen Zügen. „Wir kriegen sie alle“, schmunzelt Findeis.

Seit Ende November wird regelmäßig kontrolliert, bisher gab es 80 Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Pyrotechnikgesetz. Das sei hinter den Erwartungen, was sicher an der geänderten Gesetzeslage in Tschechien liege.

Zu Konflikten kommt es bei den Kontrollen immer wieder: „Dass sie angezeigt werden, geht noch. Aber wenn wir ihnen dann die Sachen wegnehmen, gibt es schon mal Probleme“, schildert Findeis. Die illegalen Feuerwerkskörper werden beschlagnahmt, sicher verwahrt und dann vernichtet.

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