Nach ÖBB-Stillstand in Ostösterreich: Züge fahren wieder

Nach ÖBB-Stillstand in Ostösterreich: Züge fahren wieder
Massive Probleme haben Donnerstagfrüh für 50 Minuten zur Einstellung des Zugverkehrs im gesamten Osten Österreichs geführt. Grund war eine Stellwerksstörung.

8.30 Uhr: Nichts geht mehr. Die Schnellbahn Richtung Floridsdorf ist in der Station Quartier Belvedere stehengeblieben und seither auch nicht mehr weitergefahren. „Ich habe es auch eben erst erfahren“, sagt der Fahrer über Lautsprecher. Wie lange es dauert, könne er nicht abschätzen. „Wenn möglich, suchen Sie eine andere Möglichkeit, um an ihr Ziel zu gelangen.“

„Na super“, spricht eine Dame das aus, was wohl alle denken. „Hätte man nicht wenigstens eine Station früher liegenbleiben können?“ Eine Station früher wäre, da es sich um den Hauptbahnhof handelt, die Anbindung besser gewesen. Zurückfahren ging auch nicht, auch in der Gegenrichtung stand alles.

Auf ähnliche Art und Weise hat der Donnerstagmorgen für viele Personen im Osten Österreichs gestartet. Mittlerweile fahren die ersten Züge nach dem absoluten Stillstand allerdings wieder. Wie der KURIER erfahren hat, standen Züge von Wien bis zum Semmering. Einige offenbar sogar auf offener Strecke.

Nach ÖBB-Stillstand in Ostösterreich: Züge fahren wieder

Auch Bahnhöfe in Niederösterreich waren betroffen.

Grund war eine Stellwerksstörung in Wien, teilten die ÖBB auf APA-Anfrage mit. Techniker seien schnell an Ort und Stelle gewesen, um die Systeme neu zu starten, betonte Pressesprecher Bernhard Rieder. "Die Strecken wurden 'Step by Step' wieder freigeschalten." Im Fernverkehr sei im Laufe des Tages noch mit Verspätungen bis zu 50 Minuten zu rechnen.

Die technische Störung war um 8.15 Uhr in einem Stellwerk in Wien aufgetreten. Aufgrund der Uhrzeit waren viele Pendler unterwegs und somit laut Rieder "sicher eine größere Anzahl an Fahrgästen" betroffen. Neben dem regionalen Frühverkehr stand aber beispielsweise auch der Railjet von Wien nach München vorübergehend still. Betroffen war vor allem der Raum Wien, hier stand der Großteil des Verkehrs, erläuterte der Sprecher. Außerdem gehören Niederösterreich und Teile des nördlichen Burgenlands zu der Ostregion, in der der Zugverkehr eingestellt war.

Einem Konzernsprecher der ÖBB zufolge dürfte es sich um eine Stellwerkstörung handeln. Diese lasse sich in der Regel mit dem "neu Anfahren" des Systems beheben.

"Pünktlichkeitstag"

Der Ausfall traf die ÖBB und ihre Fahrgäste ausgerechnet am von den Bundesbahnen ausgerufenen "Pünktlichkeitstag". In einem Livestream inklusive Moderation und Interviews stand die Begleitung der Fahrt des Railjet RJX 662 von Flughafen Wien bis Bregenz auf dem Programm, der um 15.17 Uhr in Bregenz eintreffen sollte. "Falls es zu Verspätungen kommt, berichten wir transparent über die Hintergründe", hieß es in der Vorankündigung der Veranstaltung. Das Zusammentreffen der Aktion mit dem Ausfall sorgte dennoch für sarkastische Kommentare in Sozialen Medien.

Es handelt sich um das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit, dass das ÖBB-Streckennetz großflächig beeinträchtigt ist. Mitte März sorgten Computerausfälle dafür, dass 220 Züge in ganz Österreich ausfielen.

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