Wegen Liegestütz im Kurs droht Klage

Wolfgang Schmidt, Badminton-Trainer, Graz;
Badminton-Trainer forderte Übung von Mädchen. Vater sah Bestrafung und Diskriminierung.

Diese Übungen sind als Ertüchtigung zu sehen, das wird man wohl verlangen dürfen“, zeigte Gerhard Peinhaupt, Leiter des Grazer Sportamtes, gegenüber dem KURIER kein Verständnis für die Beschwerde eines Vaters.

Denn fünf Liegestütze, die seine Tochter bei einem Badminton-Kurs in Graz auf Anordnung des Trainers machte, sah ein Vater als „Bestrafung und Diskriminierung“. Deshalb verfasste der Mann einen Beschwerdebrief an das Sportamt, den zuständigen politischen Referenten und die Kinder- und Jugendanwaltschaft, berichtete die Kleine Zeitung. Badminton-Trainer Wolfgang Schmidt, 40, ist vor den Kopf gestoßen: „Ein Mann, dessen Töchter in meinem Kurs sind, hat empört angerufen und mit Klage gedroht.“ Eines der Mädchen habe auf seine Anweisung fünf Liegestütze gemacht. „Sie hätte es nicht tun müssen. Es ist aber keine Strafe, das gehört zum Spiel“, versichert Schmidt. „Wenn man ausscheidet, ist es Anerkennung für die guten Leistungen eines anderen Spielers.“

Unterstützungen

Auf Schmidts Facebook-Seite häufen sich nach Bekanntwerden des Vorfalls jedenfalls Unterstützungsmeldungen wie: „Einfach Sport beim Sportkurs verlangen? So was geht echt gar nicht.“ In dieser Causa wurde laut Schmidt nun sogar die Stellungnahme eines Sportarztes angefordert: „Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es zum Lachen“, sagt der Trainer. „Ja, ich habe ihr auch gesagt, dass das Mädchen einen ganz roten Kopf hat – aber das ist doch keine Diskriminierung. Wenn der Vater meint, er muss mich klagen, dann soll er das tun.“

Die Badminton-Kurse werden im Rahmen des Gratis-Angebots des Sportamtes Graz abgehalten. Leiter Gerhard Peinhaupt: „Es stehen dabei rund 35 Sportarten zur Auswahl für Kinder und Jugendliche zwischen acht und 18 Jahren. Etwa 6500 Kinder jährlich nehmen daran teil.“ Und: „Wir werden an unserem Programm festhalten, Straftraining gibt es nicht.“

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