Zu lange Wartezeiten: Warum die U4 jetzt schneller fährt
Seit knapp zwei Wochen gibt es in Wien großflächige Öffi-Sperren (siehe Infobox). Genauso lang ärgern sich die Wienerinnen und Wiener sowie die Pendler auch schon darüber. Hauptkritikpunkt sind dabei nicht die Baustellen selbst, sondern die langen Wartezeiten bei der U4 und beim Schienenersatzverkehr.
Den Wiener Linien ist das durchaus bewusst. Nicht umsonst haben sie vergangene Woche angekündigt, die Situation auf der U4 erneut evaluieren zu wollen und gegebenenfalls Verbesserungen umzusetzen, wie der KURIER berichtete.
Erste Resultate und Maßnahmen
Nun, eine Woche später gibt es erste Resultate: „Wir haben eine Baustelle, die auf den Bereich zwischen Schottenring und Heiligenstadt einwirkt, abmildern können“, erklären die Wiener Linien auf Anfrage. Aufgrund dieser Baustelle habe man bisher langsamer fahren müssen. Durch den Eingriff auf die Baustelle sei es nun aber möglich, dass die U-Bahnen in diesem Bereich schneller verkehren, wird erklärt. Schon am Montag sei die Maßnahme umgesetzt worden.
U4
Zwischen Schwedenplatz und Schottenring verkehren derzeit keine U-Bahnen. Als Ersatz werden die Straßenbahnlinien 71 und U2Z bis zum Schwedenplatz verlängert.
Schnellbahn
Die S-Bahn Stammstrecke ist zwischen Praterstern und Floridsdorf unterbrochen. Ein Bus fährt als Ersatz.
Wien Umgebung
Zu Streckensperren kommt es auch auf der Nordbahn und der Südstrecke. Alle Bauarbeiten finden von 29. Juni bis inklusive 1. September statt.
Kürzer wird der 7,5-Minuten-Takt, den die U-Bahnen derzeit zwischen Schottenring und Heiligenstadt fahren sollten, dadurch nicht. Die Beschleunigung der Züge soll aber dazu beitragen, dass der Takt tatsächlich eingehalten werden kann, heißt es. Vergangene Woche war das nämlich nicht immer der Fall, wodurch sich teilweise Wartezeiten von über 10 Minuten auf der Strecke ergaben. „Weil die Züge jetzt aber schneller fahren, haben wir mehr Zeit, um den Takt einzuhalten“, so die Wiener Linien.
Gleichzeitig habe man daran gearbeitet, die betrieblichen Abläufe zu verbessern. „Unsere Zähler haben gesehen, dass die U-Bahnen bei Maximalbefüllung nur zu zwei Drittel voll sind“, so die Wiener Linien. Deshalb setzte man nun vermehrt auf Durchsagen, die Fahrgäste darauf hinweisen, alle Türen und den gesamten Bahnsteig zu benutzten. Auch das trage zur schnelleren Abfertigung und kürzeren Wartezeiten bei, heißt es.
Maßnahmen auch bei den ÖBB
Wartezeiten verkürzen – oder es zumindest zu versuchen – steht derzeit auch bei den ÖBB ganz oben auf der Prioritätenliste. Schon zum zweiten Mal wurden die Intervalle des Schienenersatzverkehrs, der zwischen Praterstern und Floridsdorf verkehrt, verdichtet. Mittlerweile fahren die Busse zwischen 6 und 8 Uhr sowie zwischen 14 und 18 Uhr im Vier-Minuten-Takt. In der restlichen Zeit (5.30 bis 6 Uhr, 8 bis 14 Uhr, 18 bis 20 Uhr) im Fünf-Minuten-Takt.
Ob die Maßnahmen auf der U4 und im Schienenersatzverkehr die nächsten sieben Wochen, in denen die Baustellen noch aufrecht bleiben, erleichtern werden, wird sich zeigen.
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