Urlauber nehmen ihn meist nur aus dem Augenwinkel wahr. Wenn sie auf ihrer Reise mit dem Auto nach Bibione oder Lignano sind.
Die Rede ist vom Tagliamento in Italien. Der Alpenfluss, der am Mauriapass entspringt, durch die Friulanischen Dolomiten fließt und sich 170 Kilometer seinen Weg durch den Friaul bis zu den beiden beliebten Badeorten Bibione und Lignano bahnt.
Für Gerhard Dörfler, Ex-Landeshauptmann von Kärnten (BZÖ/FPK), hat das Gewässer eine magische Anziehungskraft. Und diese will er mit anderen teilen. Darum wird aus dem einstigen Politiker nun sozusagen ein Wanderführer.
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Gemeinsam mit einem Busunternehmen bietet Dörfler um 65 Euro am 12. August das „Abenteuer Tagliamento“ an.
„Die Idee zur Erwanderung des Tagliamento kam mir ausgerechnet bei meinen Reisen im Zug der Koralmbahn. Dafür musste ich oft nach Triest, und beim Hin- und Herfahren stieg das Interesse“, erinnert sich Dörfler.
Anziehendes Abenteuer
Im Jahr 2015 unternahm er dann mit seiner Frau und Freunden die erste eigenständige Erkundung. „Millionen Österreicher fahren durch das Kanaltal, ohne den Fluss wahrzunehmen und verpassen dabei seine wilde Schönheit“, schwärmt der Ex-Politiker. Ihn ziehe vor allem die Sehnsucht nach Abenteuer an. „Der Fluss lässt einen nicht mehr los.“
Konkreter wurde die Idee für die organisierte Reise, die heuer zum zweiten Mal stattfindet, schließlich bei einem Lichtbildvortrag. „Besucher haben mich nach dem Vortrag gefragt, ob ich nicht einmal alles in echt zeigen könnte. So kam es zu einer Fotoreise.“ Heuer hätten sich bereits 50 Leute angemeldet.
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Ob die Motivation zur Teilnahme die Entdeckung der unberührten Natur des Tagliamento oder die Zeit mit dem Ex-Landeshauptmann sei? „Wohl beides. Jemand, der so lange im politischen Abenteuer war, steigt eben jetzt ein wenig ins Tour-Abenteuer ein.“
Abenteuerlich dürfte es im August wirklich zugehen. Denn gewandert wird nicht nur entlang des Flusses, sondern mitten durch. Mit Sandalen. „Wie Fährtensucher“, sagt Dörfler.
Ob auch andere Destinationen geplant sind? „Vielleicht noch das Soča-Tal in Slowenien“, sagt Dörfler. Aber zuvor gebe es genug in Österreich zu entdecken. Denn am Glockner zum Beispiel war der Ex-Politiker bisher noch nie.
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