VP-Nachwehen der Landtagswahl: Tiroler AAB-Chef wirft das Handtuch
Im Sommer hatte die inzwischen aus der Landesregierung ausgeschiedene VP-Landesrätin Beate Palfrader die Führung des Tiroler AAB an Dominik Mainusch übergeben. Der war seither und durch den Landtagswahlkampf hindurch geschäftsführender Obmann des VP-Bundes. Eine offizielle Bestätigung per Wahl stand noch aus.
Und dazu wird es nun auch nicht kommen. Am Montagabend kündigte Mainusch in einer "persönlichen Mitteilung" an, "die Aufgabe des AAB Landesobmann" zur Verfügung zu stellen. Er habe "den AAB in einer turbulenten Phase kurzfristig und interimistisch übernommen, um ihn durch die Landtagswahl zu führen".
Ob der ehrgeizige Jungpolitiker sich wirklich freiwillig zurückzieht, ist zu bezweifelen. Der 31-Jährige eckte zuletzt auch intern immer stärker an und bekam Gegenwind. Mainusch, bereits seit 2016 Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Fügen im Zillertal, trat einigen in der Volkspartei zu forsch auf.
Mächtige Regionalkonkurrenz
Im Zillertal konkurrierte er bei den Landtagswahlen mit Bauernbund-Chef und LH-Stellvertreter Josef Geisler. Gemessen an Vorzugsstimmen blieb Mainusch hinter dem Urgestein zurück. Ebenfalls im Zilltertal zuhause ist Wirtschaftsbund-Obmann Franz Hörl.
Im Zuge der Koalitionsverhandlungen der Tiroler Volkspartei mit der SPÖ wurde Mainusch zwar immer wieder als potenzieller Landesrat gehandelt. Als Vertreterin des AAB, wenngleich anfänglich noch nicht einmal dort Mitglied, kam letztlich aber Quereinsteigerin Astrid Mair zum Zug. Sie wurde Sicherheitslandesrätin.
"Ich persönlich werde mich auf jene Aufgaben fokussieren, in denen ich direkt gewählt bin und verantwortlich für die Bevölkerung zeichne", erklärte Mainusch, der nicht nur Bürgermeister, sondern auch VP-Landtagsabgeordneter ist.
Als AAB-Chef schwebt Mainusch ein "politischer Routinier" vor, "der dann die bündische Aufbauarbeiten vorantreiben kann". Ob er damit seinen AAB-internen Konkurrenten, Florian Riedl, meinte, ließ der Zillertaler offen. Riedl hat ebenfalls Ambitionen, an die Spitze des VB-Bundes zu rücken. Zwischen dem 45-Jährigen und Mainusch hätte es zur Kampfabstimmung kommen können.
Den Wiedereinzug in den Landtag hätte Riedl beinahe verpasst. Er rückte erst durch den Aufstieg von Cornelia Hagele zur VP-Landesrätin auf.
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