Mordversuch an Mutter: Magistratsbeamter in U-Haft
Jetzt ist es Sache der Polizei herauszufinden, was in diesem Krankenzimmer passiert ist“, lässt Karl Wulz, Verwaltungsdirektor des Landeskrankenhauses Villach, ausrichten. Denn seit Donnerstagnachmittag sitzt ein 53-jähriger Magistratsbediensteter in U-Haft: Er soll laut Medienberichten versucht haben, seine 90-jährige Mutter im Spital zu ersticken.
Der Vorfall ereignete sich bereits am Karfreitag. Der Mann besuchte seine Mutter Sie liegt nach einem Schlaganfall ohne Bewusstsein und an medizinische Geräte angeschlossen auf der neurologischen Abteilung des LKH Villach. Zur selben Zeit befand sich auch ein Ehepaar in dem selben Krankenzimmer, das einen Angehörigen besuchte.
Die beiden sollen Alkoholgeruch wahrgenommen und beobachtet haben, wie der Mann plötzlich ein Tuch über das Gesicht der schwer kranken Frau legte, sodass Nase und Mund bedeckt waren. Die Zeugen holten eine Krankenschwester. Die Spitalsangestellte sprach den Beamten auf den Vorfall an. Darauf soll der Villacher erwidert haben: „Ich habe nur etwas weggewischt.“
Festnahme
„Alle Mitarbeiter sind angewiesen, die Polizei zu verständigen, wenn auch nur der geringste Verdacht besteht“, betont Kerstin Wrussnig, Sprecherin der Kärntner Krankenanstalten, gegenüber dem KURIER. Deshalb begannen die Befragungen – erst durch die Polizei Villach, dann wurde das Landeskriminalamt eingeschaltet.
Am Dienstagnachmittag klickten schließlich bei dem Magistratsbeamten die Handschellen. Helmut Jamnig, Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt: „Die Erhebungen sind am Laufen. Der Ermittlungsrichter hat nach dem Pflichtverhör am Donnerstag die Untersuchungshaft verhängt.“
Die sei bei schweren Straftaten wie Mord oder Mordversuch auch zwingend erforderlich: „Außer, es können alle drei Haftgründe der Verabredungs-, Flucht- und Tatbegehungsgefahr ausge- schlossen werden“, erklärt Jamnig dazu. Das war bei dem Villacher offenbar nicht der Fall.
Suspendierung
Der Verdächtige soll jegliche Tötungsabsicht bestreiten. Villachs Magistratsdirektor Hans Mainhart: „Ich bin seit 14 Jahren in dieser Position, aber so etwas ist bisher noch nie vorgekommen.“
Die Stadt sei von der Staatsanwaltschaft bereits über die Einleitung des Strafverfahrens informiert worden: „Jetzt werden wir sehr kurzfristig über eine Suspendierung entscheiden.“
Kommentare