Hauskatzen sind Jäger. Sie töten Vögel, um deren Bestand es ohnehin schlecht bestellt ist. Von Millionen Vögeln pro Jahr in Österreich, die Beute der Haustiere werden, spricht die Vogelschutzorganisation Birdlife. Was aber tun? Die Schottische Tierschutzkommission gab vor Kurzem eine radikale Antwort: Hauskatzen sollen verboten werden, um Wildtiere zu schützen. Die Empörung in Schottland war groß. Die Politiker ruderten schnell wieder zurück.
Die Kontroverse über die Rolle der Hauskatzen für den Wildtierbestand flammt in Europa immer wieder auf: In Deutschland und der Schweiz wird seit Jahren über Hausarrest für die Tiere diskutiert, der vor allem in der Brutzeit der Vögel gelten soll. In deutschen Städten wurde das sogar schon umgesetzt.
Und in Österreich?
Es gibt geschätzt mehr als eine Million Freigängerkatzen in Österreich. Alle einsperren? Die Miezekatze verbieten?
Es sind weniger radikale Maßnahmen möglich, obwohl der Freiraum für die Katzen laut Vogelschützern schon eingeschränkt werden müsste: „Gewähren Sie Ihrem Stubentiger vor allem im Frühjahr und Frühsommer möglichst wenig Freigang innerhalb der Dämmerungszeiten“, appelliert Birdlife.
Wie sehr die Katze für den Rückgang der Vögel verantwortlich ist, ist wenig erforscht. Nach Befunden in einigen Studien sei es möglich, dass „Katzen in ihrem zumeist zersiedelten Einflussbereich regional bzw. temporär (Brutzeit) zu einem weiteren Rückgang mancher Vogelarten beitragen“, so Birdlife. Zu schaffen macht den Vögeln die intensive Landwirtschaft, eine strukturell verarmte Landschaft und Bodenversiegelung.
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