Videoüberwachung im Strandbad

„Big Brother“ blickt aufs Klagenfurter Bad, das am Samstag in die Saison startet.
Nach Übergriff im Hallenbad: Kameras wurden im gesamten Areal installiert, Aufzeichnungen bisher nur im Kassenbereich erlaubt.

Ausschließlich die Sonne wachte bisher über den Tausenden Besuchern auf den Wiesen und Stegen im Klagenfurter Strandbad. Künftig haben jedoch zusätzlich zahlreiche Videokameras den Strand im Visier. Gäste sollen so vor Straftaten geschützt werden, heißt es.

Die Maßnahme ist auf einen Vorfall zurückzuführen, der sich im Februar im Klagenfurter Hallenbad ereignet hatte: Eine 37-jährige Frau wurde von einem Asylwerber bedrängt und an den Brüsten unsittlich berührt; er flüchtete. Weil der Kassenbereich des Bades videoüberwacht wird, konnte der Verdächtige ausfindig gemacht werden.

Ausbau

Bei den Eingängen dürfen die Stadtwerke laut Datenschutz-Bundesbehörde Videos aufzeichnen, sofern diese nach 72 Stunden wieder überschrieben werden. "Um die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Gäste zu erhöhen, werden wir die Überwachung in Bädern ausbauen. Vorerst gibt es nur Livebilder, aber wir erwarten das Okay für Aufzeichnungen", sagt Reinhold Luschin, Prokurist des Bäderbetreibers Stadtwerke AG.

Im Fall des Strandbades betreffe dies "stark frequentierten Bereiche" – das sind, wenn sich am 40.000 Quadratmeter großen Wörthersee-Strand täglich 15.000 Menschen tummeln, nahezu alle. Rund zehn Kameras werden laut Luschin heuer im Strandbad installiert. Rund zehn Kameras werden laut Luschin heuer im Strandbad installiert.

Die Videoüberwachung habe man "nicht nur, aber auch wegen der Flüchtlinge" beschlossen, betont Bäderchef Gerald Knes. Aus Sicherheitsgründen aufgestockt wurde weiters das Personal im Strandbad. Und das Klagenfurter Ordnungsamt wird dort ebenfalls erstmals patrouillieren. "Die Präsenz alleine hat abschreckende Wirkung", betont der Leiter der Ordnungshüter, Wilfried Kammerer.

Noch nicht bestimmt sei die Zahl der Polizeibeamten, die täglich im Bad im Einsatz sein werden, teilt Polizeisprecher Michael Masaniger mit. Bisher waren im Hochsommer in der "Polizeiinspektion Strandbad" zwei Kollegen präsent.

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