Verwenden, was schon da ist

Die Salzburger Künstlerin Janett Sumbera designt aus alter Kleidung neue.
Heimische Startups verbinden beim "Upcycling" den Öko-Gedanken mit Unternehmertum.

Sie treffen den Nerv der Zeit: Junge Gründer, bei denen der Upcycling-Gedanke im Vordergrund steht. Beim Upcycling werden scheinbar nutzlose Materialien in neuwertige Produkte umgewandelt. "Im Gegensatz zum Recycling, bei denen die Form der Materialien verändert wird - beispielsweise durch Einschmelzen oder Schreddern - verarbeitet man beim Upcycling die Stoffe so wie sie sind", erklärt Unternehmer Walter Janus aus Steyr (OÖ). Er fertigt unter seinem Label "Ecophant" aus ausgedienten Skateboards neue Sonnenbrillen im modernen Design. Janus war immer schon kreativ, sagt er, und wagte vor eineinhalb Jahren schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit.

Verwenden, was schon da ist
Upcycling-Designer Walter Janus (Ecophant) stellt aus alten Skateboards neue, hochwertige Brillen her. Steyr, Oberösterreich, Upcycling, Umwelt
Der grüne Gedanke war ihm von Anfang an wichtig: "Wir sind keine Fundis oder Hardcore-Umweltschützer, aber wir wollen zeigen, dass es möglich ist, mit vernünftigen, die Umwelt nicht belastenden Rohstoffen einen coolen Stil zu produzieren", lautet das Credo des hippen Brillenherstellers. Gefertigt werden die Ecophant-Modelle zum Großteil in Handarbeit in speziell ausgewählten Produktionsstätten in China. Unter fairen Arbeitsbedingungen, wie er betont.

Wertsteigerung

Auch Janett Sumbera aus der Stadt Salzburg zählt sich zu den "Upcyclern". Unter ihrem Label "Sumbera Modern Vintage" gestaltet die Künstlerin bereits getragene Kleidung zu Bluse, Hemd, Dirndl oder Ballkleid um. In ihrem Atelier findet sich zudem eine Auswahl an fair produzierten Waren österreichischer und internationaler Herkunft.

Upcycling bedeutet für die Designerin Werterhaltung und Wertsteigerung, wie sie sagt. Ihr Startup hat sie bereits vor drei Jahren gegründet. "Ich arbeite ökologisch sinnvoll und ästhetisch freudvoll, greife getragene Stücke an und mache etwas Anderes daraus. Wichtig ist, dass man erkennt, welches Potenzial noch in einem Kleidungsstück steckt und es nicht gleich wegwirft".

Zeichen setzen

Sumbera möchte mit ihrer Arbeit ein sozialpolitisches Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft setzen und gründete deshalb den Verbund Upcycling.at – mit dem Hintergedanken, sich besser zu vernetzen. "Es gibt österreichweit so viele Kleinunternehmer, alles kreative Upcycler, die hochwertige und einzigartige Produkte herstellen. Doch wir arbeiten alle viel zu wenig zusammen." Denn ein Umdenken habe bereits stattgefunden. "Man rennt offene Türen ein", stellt Sumbera fest, deren Kundschaft stetig wächst. "Es sind Leute, die sich Kleidung bewusst machen und denen die Zukunft unserer Welt nicht egal ist".

Auch Walter Janus kann sich nicht über fehlendes Interesse an seinen Öko-Designerbrillen beklagen: "Alleine im letzten Monat habe ich 500 neue Follower auf Instagram dazubekommen. Und das aus aller Welt."

Verwenden, was schon da ist
Upcycling-Designer Walter Janus (Ecophant) stellt aus alten Skateboards neue, hochwertige Brillen her. Steyr, Oberösterreich, Upcycling, Umwelt

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