Osterwochenende: Vier Verkehrstote und mehr Alkolenker am Steuer

Auch der Notarzt konnte dem Verunglückten nicht mehr helfen
Zahl der Todesopfer entsprach jenen der Jahre 2020 und 2021. Innenminister: „Verkehrsüberwachung kennt keine Pause“

Am Osterwochenende ereigneten sich österreichweit insgesamt 225 Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Das waren um zehn mehr als im Vorjahr (215). Dabei wurden 272 Personen verletzt, um 30 (12,4 Prozent) mehr als zu Ostern 2021 (242). Vier Personen kamen ums Leben, gleich viele wie vor einem Jahr.

Osterwochenende: Vier Verkehrstote und mehr Alkolenker am Steuer

Zu einem tragischen Verkehrsunfall kam es am Ostersonntag im Bezirk Spittal/Drau in Kärnten, bei dem zwei Fußgänger ums Leben kamen. Ein 22-jähriger Pkw-Lenker kam in einer langgezogenen Kurve mit seinem Pkw nach links von der Fahrbahn ab, geriet auf den neben der Fahrbahn befindlichen Geh- und Radweg und prallte frontal gegen eine 34-jährige Fußgängerin und einen 38-jährigen Fußgänger. Ein beim Fahrzeuglenker durchgeführter Alkoholtest ergab eine Alkoholisierung.

Mit vier Verkehrstoten am Osterwochenende 2022 blieb die Opferzahl gegenüber den vergangenen beiden Jahren gleich. Die bisher geringste Zahl an Verkehrstoten an einem Osterwochenende seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Innenministerium (1968) konnte im Jahr 2013 mit einem Verkehrstoten verzeichnet werden. Zum Vergleich dazu mussten im bisher schlimmsten Jahr 39 Tote am Osterwochenende 1976 beklagt werden, noch im Jahr 2004 kamen 17 Menschen zu Ostern im Straßenverkehr ums Leben.

57 Prozent mehr Alkolenker

Das Verkehrsaufkommen am Osterwochenende sei hoch gewesen, teilte das Innenministerium am Montagabend mit. Demnach kam es „zu zahlreichen Staubildungen auf Transitrouten und Hauptverkehrsstrecken sowie in neuralgischen Baustellenbereichen“. Es habe auch verstärkte Polizeikontrollen gegeben.

Osterwochenende: Vier Verkehrstote und mehr Alkolenker am Steuer

„Die Verkehrsüberwachung kennt keine Pause", meldete sich Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) in einer Ausendung zu Wort. "Die Polizistinnen und Polizisten sind in der Karwoche und zu Ostern schwerpunktmäßig gegen Drängler und Raser eingeschritten und haben mit ihrer starken Präsenz einmal mehr für sichere Straßen in Österreich gesorgt.“

Im Zuge der verstärkten Verkehrsüberwachung durch die Polizei wurden zu Ostern 51.886 Kraftfahrzeuglenker wegen Überschreitung der höchstzulässigen Geschwindigkeit beanstandet (2021: 29.173), ein Anstieg um 78 Prozent. Gegen 317 Fahrzeuglenker wurde wegen Trunkenheit am Steuer Anzeige erstattet (2021: 202), eine Zunahme um 56,9 Prozent.

Weitere 66 Drogenlenker mussten von der Polizei aus dem Verkehr gezogen werden, um drei Lenker oder 4,8 % mehr als im Vorjahr (63). 194 Lenkern wurde am Osterwochenende der Führerschein bzw. der Mopedausweis vorläufig abgenommen (2021: 163). Nach den coronabedingten Beschränkungen in den beiden Vorjahren ist das Verkehrsaufkommen am vergangenen Osterwochenende wieder angestiegen, dies hat sich auch auf die Kontrollzahlen entsprechend ausgewirkt.

Zehn Verkehrstote in der Karwoche

In der gesamten Karwoche, einschließlich Ostermontag, verunglückten zehn Menschen im Straßenverkehr tödlich: Drei Motorrad-Lenker, je zwei Pkw-Lenker, Fahrrad-Lenker und Fußgänger sowie ein Moped-Lenker.

Auf Landesstraßen B kamen in der Vorwoche vier Menschen ums Leben, jeweils drei auf einer Landesstraße L und auf einer Gemeindestraße. Vier Verkehrstote wurden in der Vorwoche in Oberösterreich, je zwei in Niederösterreich und in Kärnten sowie je einer in Tirol und der Steiermark beklagt.

Bei den neun tödlichen Verkehrsunfällen waren die vermutlichen Hauptunfallursachen in vier Fällen Unachtsamkeit/Ablenkung, in je zwei Fällen mangelnder Sicherheitsabstand und Missachtung von Ge- und Verboten sowie eine nichtangepasste Geschwindigkeit. Vier der neun tödlichen Unfälle waren Alleinunfälle.

Vom 1. Jänner bis 18. April 2022 gab es im österreichischen Straßennetz 99 Verkehrstote (vorläufige Zahl). Im Vergleichszeitraum 2021 waren es 62, im Jahr 2020 86 und 2019 90.

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