Urlaubsplanung 2025: So holen Sie die meisten freien Tage heraus
Bei der Urlaubsplanung gehören diese drei W-Fragen vorab dazu: Wann (Zeitraum), wohin (Destination) und womit (Beförderungsmittel)?
Für ausgewiesene Tüftler stellt sich aber noch ein "Wie" zusätzlich ein: Wie lässt sich aus dem (gefühlt immer zu knappen) Kontingent an Urlaubstagen das meiste heraus holen, quantitativ?
Hier heißt die Antwort F wie Fenstertage nützen: Klug geplant, kann man im neuen Jahr seine Auszeit nahezu verdoppeln.
Das hat freilich einen Haken, denn in den Genuss kommen nur Beschäftigte jener Branchen, in denen gesetzliche Feiertage und Wochenenden automatisch als dienstfrei gelten.
Recht auf bezahlten Urlaub
Doch bevor jetzt die Kalender euphorisch gezückt werden: Bezahlter Urlaub ist zwar ein verbrieftes Recht jedes unselbstständig Beschäftigten in Österreich, aber Urlaub hat im gegenseitigen Einvernehmen zu erfolgen.
Der Chef oder die Chefin muss der Terminwahl zustimmen. Umgekehrt kann der Arbeitgeber einem Dienstnehmer im Regelfall auch keine bestimmte Zeitspanne vorschreiben, in dem der Urlaub zu konsumieren ist.
Guter Start im Jänner
Das neue Jahr stellt sich aber schon einmal gut ein. Für zwei Urlaubstage im Jänner – 2. und 3. 1. – gibt es inklusive Neujahrstag bis zum Dreikönigstag beinahe eine Woche lang frei.
Februar und März sind bitter, was Urlaubszuckerln betrifft – es gibt keine. Allerdings stehen im Februar bekanntlich die nach Bundesländern gestaffelten Semesterferien an.
April, Mai und Juni machen die Durststrecke davor aber richtig wett. Ostern fällt 2025 spät, erst am 20. April ist Ostersonntag.
Wer also nicht an Schulferien gebunden ist und sich nach der Karwoche freinehmen kann, bekommt mit acht gebuchten Urlaubstagen ab 22. April gute zwei Wochen frei, inklusive dem ersten Wochenende im Mai gerechnet: Dazwischen wartet nämlich schon der 1. Mai, der Tag der Arbeit.
Die tragische Geschichte hinter dem Tag der Arbeit
Der ist ja trotz seines Namens bekanntermaßen ein arbeitsfreier Staatsfeiertag: In der Zweiten Republik gilt das seit 1949, in der Ersten Republik wurde der 1. Mai von der konstituierenden Nationalversammlung 1919 als "allgemeiner Ruhe- und Festtag" bestimmt.
Die Geschichte hinter dem Feiertag ist allerdings wenig feierlich: Nachdem US-Gewerkschaften zum Generalstreik aufriefen, um der Forderung nach einem Acht-Stunden-Arbeitstag Nachdruck zu verleihen, kamen am 1. Mai 1886 Tausende Menschen auf dem Haymarket Square in Chicago zusammen. Dies endete aber in einem Aufruhr, bei dem protestierende Arbeiter wie einschreitende Polizisten getötet wurden. Das wurde später als Haymarket-Massaker bekannt.
Ein Jackpot im Juni
Der Juni 2025 läuft dem Mai den Rang als Wonnemonat ab, wenn es um die Maximierung der Urlaubszeit geht. Da Ostern spät fällt, ist auch Pfingsten spät im Jahr, nämlich am zweiten Juni-Wochenende: Wer also beispielsweise ab Pfingstmontag (9. Juni) acht Urlaubstage investiert, hat inklusive eines Wochenendes 16 Tage frei, denn dazwischen liegt noch Fronleichnam (19. Juni), wieder ein Feiertag.
Der Juli hat wie immer keinen Feiertag aufzuwarten, im August gibt es mit Mariä Himmelfahrt (15. August) immerhin einen: Er fällt diesmal auf einen Freitag, das ergibt also entweder ein schönes, verlängertes Wochenende oder aber mit vier Urlaubstagen eine ganze Woche frei.
Vorkämpfer waren Brauereiarbeiter
Apropos Urlaubswochen: Das Recht auf bezahlten Urlaub für unselbstständig Beschäftigte ist deutschen Brauereiarbeitern zu verdanken, 1903 erkämpften sie sich drei Tage bezahlten Urlaub – pro Jahr.
Nach Österreich schwappte dieses Recht auf "bezahlten Erholungsurlaub" von bis zu zehn Tagen erstmals 1910, allerdings nur für Angestellte. Damit war die Gruppe der Begünstigten sehr klein. Für Arbeiterinnen und Arbeiter war es erst ab 1919 soweit, es gab eine Woche Mindestanspruch.
Wie viel Urlaub zusteht
Seit 1976 gilt das gemeinsame Urlaubsrecht für Arbeiter und Angestellte, damals wurden vier Wochen bezahlter Mindesturlaub gesetzlich festgelegt, 1983 wurde der gesetzliche Mindestanspruch auf fünf Wochen erhöht. Das gilt auch heute noch. Eine bessere Vereinbarung – sei es durch Einzel- oder Kollektivverträge – ist freilich immer möglich, nur unterschritten werden darf dieses Ausmaß nicht, das Urlaubsgesetz ist bindend.
Durststrecke im Herbst
So günstig Mai, Juni und August fielen, so wenig ist von September bis November herauszuholen. Im September gibt es keinen Feiertag, im Oktober fällt der Nationalfeiertag 2025 planerisch ungünstig – der 26. Oktober ist diesmal ein Sonntag, damit fällt ein zusätzlicher freier Tag also weg. Der November ist nicht viel besser, Allerheiligen (1. 11.) ist ein Samstag.
Aber das dann bald schon alte Jahr 2025 endet mit Dezember versöhnlich: Der Feiertag Mariä Empfängnis, 8. Dezember, ist ein Montag – vier Urlaubstage dazu ergibt inklusive Wochenende mehr als eine Woche Urlaub. Richtig gut geht in in Richtung Jahresausklang: Der Heilige Abend fällt auf einen Mittwoch – wer sich vier Urlaubstage schenkt (22., 23., 29. und 30.12.), hat bis Neujahr 2026 eineinhalb Wochen frei.
Kommentare