Die Regenfälle waren so heftig, dass eine Mure auf die Landstraße abging, die entlang des Mondsees führt. Die Straße wurde von den Geröllmassen blockiert. Wie der Abschnittsfeuerwehrkommandant Alexander Neuhauser berichtete, befand sich zum Glück zum Zeitpunkt der Vermurung kein Fahrzeug auf der Fahrbahn: „Ein Fahrzeug wäre wohl von der Mure in den Mondsee geschoben worden, die Leitschiene wurde wie ein Zündholz geknickt und ausgerissen.“
Rund 180 Einsätze
Später am Abend ging es im Mühlviertel weiter. Alleine die FF Schweinbach aus Engerwitzdorf bewältigte ab 21.45 Uhr bis in die frühen Morgenstunden 35 Einsätze. „Ganze Straßenzüge, unzählige Keller und Wohnräume wurden überflutet und mit Schlamm überzogen“, hieß es im Einsatzbericht.
In einem Ortsteil stand das Wasser in einigen Häusern zum Teil bis zur Kellerdecke in den Räumen.
Hochwasseralarm an der Großen Gusen
Zusätzlich wurde um 23.15 Uhr Hochwasseralarm ausgelöst, weil der Pegel der Großen Gusen so rasant angestiegen war. Überflutete Keller, umgestürzte Bäume, vermurte Straßen und Sicherung auf den Dächern beschäftigten die Feuerwehrleute im Bezirk Vöcklabruck. „Das war die erste Vorwarnung, das erste schwere Unwetter in dieser Saison“, war das Fazit des Landesfeuerwehrkommandos.
Sechs Verletzte in Vorarlberg
Unwetter haben laut Apa auch in Vorarlberg am Sonntagabend zu rund 40 Feuerwehreinsätzen geführt. In Gaißau (Bez. Bregenz) hat eine Windböe das Festzelt auf dem örtlichen Fußballplatz erfasst und umgestoßen.
Zu dem Zeitpunkt befanden sich noch rund 20 Personen in dem Zelt, sechs wurden bei dem Vorfall leicht verletzt, schildert die Polizei. Der sehr starke Windstoß habe etwa 15 Sekunden gedauert. Er hob das etwa zehn mal 20 Meter große Festzelt des Feuerwehrfestes an und riss es um.
Autos, Mopeds und Fahrräder beschädigt
Das Zelt beschädigte zwei Pkw, zwei Mopeds und mehrere Fahrräder. Angehörige mehrerer Feuerwehren begannen umgehend mit der Personensuche und den Aufräumarbeiten. Vier der Verletzten wurden zur weiteren Abklärung ins Spital gebracht.
„Glücklicherweise wurde niemand unter dem Zelt begraben“, hieß es im Polizeibericht. Der Schwerpunkt der Zelle, die am Abend über Vorarlberg zog, lag im Walgau, laut Angaben der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) gab es aber im ganzen Bundesland umgestürzte Bäume sowie vollgelaufene Keller und Unterführungen.
Heftiger Hagel und Starkregen führen auch in der Steiermark zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen. In Krieglach etwa wurde laut einem Bericht der Krone das Dach der Sparkasse zertrümmert, in Bad Aussee musste die Feuerwehr Verklausungen entfernen, im Eingangabereich einer Wohnanlage drohte Wasser in den Eingangsbereich zu gelangen.
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