Uferstraße am Kaunertaler Gletscher wegen Hangrutschgefahr gesperrt

Uferstraße am Kaunertaler Gletscher wegen Hangrutschgefahr gesperrt
Sperre erfolgte auf Grundlage eines geologischen Gutachtens.

Aufgrund "akuter Hangrutschgefahr" ist die Uferstraße West am Gepatsch-Stausee am Kaunertaler Gletscher gesperrt worden. Basis der Entscheidung sei ein aktuelles geologisches Gutachten, hieß es seitens der Kaunertaler Gletscherbahnen in einer Aussendung am Dienstag. Laut Gutachten, das auch rechtlich geprüft worden war, seien die Hänge entlang der Uferstraße "instabil". Die Uferstraße sei somit nicht mehr sicher passierbar.

"Auf Grund der im Gutachten beschriebenen akuten Gefährdungslage im Bereich der Uferstraße West war diese im Sinne der Sicherheit sofort - bis zur Prüfung der Sachlage durch die zuständige Straßenbehörde BH Landeck - für den Verkehr zu sperren", sagte Franz Wackernell von den Kaunertaler Gletscherbahnen. Die Uferstraße Ost bleibe für den Verkehr geöffnet, die Zufahrt zum Gletscher sei weiterhin möglich.

Im Kaunertal sorgt indes der Ausbau eines Wasserkraftwerks für laufende Diskussionen. Die Umweltschutzorganisation WWF hatte zuletzt Gutachten vorlegt, die eine geologische Instabilität der Hänge über dem Gepatsch-Stausee zeigen sollen. Der Ausbau in ein Pumpspeicherkraftwerk würde dies noch verschärfen. Die Tiwag wiederum argumentierte, dass die Situation rund um das Kraftwerk und dessen Ausbaupläne regelmäßig von der im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft angesiedelten Staubeckenkommission geprüft würden.

WWF fordert erneute Prüfung

Der WWF forderte erneut Prüfung durch unabhängige Fachleute. "Nachdem bereits die Uferstraße wegen Hangrutschgefahr gesperrt wurde, muss Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP, Anm.) sich nun endlich mit den akuten Sicherheitsbedenken beschäftigen, anstatt den von der Tiwag gewünschten Ausbau des Kraftwerks stur durchzuboxen", appellierte Urbanek.

In den UVP-Unterlagen der Tiwag würden die "Massenbewegungen beim Gepatsch-Stausee" lediglich in einem Absatz thematisiert werden. Die Felsstürze und Rutschungen der vergangenen Jahre würden dabei ebenso wenig erwähnt wie die Folgen der Klimakrise.

Neben dem WWF forderte auch der Verein "Lebenswertes Kaunertal" einen Stopp des Bauprojekts und eine neuerliche Prüfung. "Jetzt wird sogar die Uferstraße aus Sicherheitsgründen gesperrt. Was muss denn noch alles passieren? Auch der aktuelle Bergsturz in Galtür zeigt, wie schnell so etwas gehen kann", warnte Obfrau Anita Hofmann.

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