Tutto Gas: Randalierer werden verstärkt aus Lignano verbannt
Tutto Gas. Man muss des Italienischen nicht zwingend mächtig sein, um diese Worte zu verstehen. Vollgas werden Tausende Partyhungrige aus Österreich von Samstag bis Montag wieder in Lignano geben – sehr zum Missfallen der dortigen Behörden, die heuer mit rigorosen Maßnahmen gegen die Randalierer vorgehen wollen.
Den Brunnen auf dem Piazza Fontana hat Lignanos Bürgermeister Luca Fanotto diese Woche bereits abgedreht, denn allzu oft wurde in den letzten Jahren das Becken von feuchtfröhlichen Partytigern in ein Schaumbad verwandelt. „Wir werden es nicht mehr hinnehmen, dass einige Wenige den Urlaub jener ruinieren, die sich zu benehmen wissen“, wird Fanotto auf der Onlineplattform udinetoday.it zitiert.
2017 ging es einmal mehr im italienischen Badeort rund: der „Goldstrand“ im Ortsteil Sabbiadoro entpuppte sich allmorgendlich als Müllhalde, öffentliches Gut wurde beschädigt, Schlägereien und das Urinieren auf die Straße standen an der Tagesordnung; zusätzlich gab es eine Messerattacke und 20 Jugendliche mussten mit Alkoholvergiftung in Spitalsbehandlung. Insgesamt wurden 17 Personen aus Lignano ausgewiesen – diese „Verbannung“ ist für drei Jahre gültig.
3000 Euro Strafe
Wird eine dieser Personen heuer in Lignano angetroffen – die Kontrolle erfolgt auch über die Registrierung in den Hotels – setzt es eine Strafe in der Höhe von 3000 Euro. Außerdem ist ab drei Uhr Früh der Ausschank von Alkohol verboten; auch an den Stränden werde dies heuer rigoros kontrolliert, sagt der Bürgermeister. „Vandalen werden rigoros aus Lignano ausgewiesen“, kündigt Fanotto an. Die Zahl der Carabinieri und Beamten der Guardia di Finanza (Zoll) wurde deutlich aufgestockt. Über Zahlen will die Behörde nicht sprechen, in den vergangenen Jahren waren rund 60 Exekutivkräfte im Dauereinsatz.
Kärntner Exekutive
Auch heuer werden die Beamten vor Ort von zwei Kärntner Polizisten unterstützt: Martin Macor aus Spittal und Heimo Bartlmä aus Landskron versehen seit Freitagabend Dienst in Lignano. „Wir sehen uns als Vermittler zwischen Carabinieri und Gästen“, erklärt Bartlmä, der seine Erfahrungen aus dem Vorjahr wiedergibt: „Man trifft hier hauptsächlich österreichische und deutsche Partygäste – nicht einen einzigen aus Italien. Wir üben keine hoheitlichen Rechte aus. Meistens reicht es aber, wenn wir Sprachbarrieren überwinden und somit deeskalierend wirken können.“
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