Trotz Corona-Krise heuer schon 660 Spielautomaten beschlagnahmt

Trotz Corona-Krise heuer schon 660 Spielautomaten beschlagnahmt
Die Finanzpolizei führte im ersten Halbjahr fast 300 Kontrollen durch.

Ausgangsbeschränkungen und die Angst vor einer Corona-Ansteckung konnten das illegale Glücksspiel im ersten Halbjahr 2020 nicht eindämmen: Die Beamten der Finanzpolizei führten bisher 278 Kontrollen durch und konnten 660 Automaten beschlagnahmen. Auffällig ist, dass in Ballungsräumen wie Wien und Linz besonders viel illegal gespielt wird.

Jeder zweite Automat wurde in der Bundeshauptstadt beschlagnahmt, wo nach den Razzien insgesamt 13 Millionen Euro an Geldstrafen beantragt wurden. Nach Wien sind Linz und Umgebung die Hochburgen der Glücksspielmafia. Dort wurden im Rahmen einer Schwerpunktaktion in der vergangenen Woche 28 Automaten entdeckt, von Jänner bis Juni waren es in Oberösterreich 123.

„Keine Toleranz“

„Der Kampf gegen das organisierte illegale Glücksspiel wird konsequent fortgesetzt, um Spieler zu schützen. Die Glücksspielmafia profitiert von der Sucht der Menschen und zerstört deren wirtschaftliche Existenz, daher dürfen wir hier absolut keine Toleranz zeigen“, sagt Finanzminister Gernot Blümel zur Veröffentlichung der Halbjahresbilanz.

Bemerkenswert ist auch der Vergleich von Wien und Oberösterreich zum Burgenland, der Steiermark und Vorarlberg: In diesen drei Bundesländern wurden in den vergangenen sechs Monaten insgesamt nur zwei Geräte von den Ermittlern entdeckt – Details, in welchem Bundesland die zwei Automaten gefunden wurden, gaben die Ermittler nicht bekannt. Es zeige jedenfalls, dass die Arbeit der Ermittler insgesamt positiv zu betrachten sei, sagt der Finanzminister.

Trotz Corona-Krise heuer schon 660 Spielautomaten beschlagnahmt

So erfreulich die Zahlen aus diesen Bundesländern sind, so besorgniserregend sind die Methoden, mit denen die Glücksspielmafia mittlerweile versucht, ihre Automaten zu verstecken: Wie die Finanzpolizei berichtet, lassen sich die Betreiber immer gefährlichere Tricks einfallen. Die illegalen Automaten werden in Hinterzimmern versteckt, die teilweise durch Stromfallen gesichert sind. Auch Türen, die mit Magnetplatten versehen sind, die beim Öffnen Reizgas freisetzen, gibt es. Die Spielstätten sind außerdem alle videoüberwacht. So können die Betreiber die illegalen Automaten bei einer Kontrolle auch aus der Ferne abschalten.

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