Trauer um Promi-Schneider

Trauer um Promi-Schneider
Besuch im Waldviertel, wo Lambert Hofer zuletzt lebte und auch starb.

Filsendorf im südlichen Waldviertel. Eine Region, in der der Handyempfang schlecht ist und das Navi immer wieder verrückt spielt. Hier lebte Lambert Hofer ein zurückgezogenes Leben. Vom Glanz früherer Tage (siehe „Geschichten mit Geschichte“ oben) war nicht mehr viel übrig. „Ab und zu schaute ein Promi vorbei. Einmal war sogar der Peter Weck da“, berichtet ein Nachbar.

Hofer, so erzählt man es im Ort, litt sehr unter seiner letzten Scheidung. Außerdem habe ihn auch seine finanzielle Situation belastet. Auch körperlich sei es ihm nicht gut gegangen. Der 68-Jährige war nur selten zu Fuß unterwegs, eine Krankheit machte ihm zu schaffen. Eine, die den ehemaligen Promi-Schneider gut kannte, ist Nachbarin Edeltraud Aniwanter. Wann immer es ihr möglich war, kümmerte sie sich um Hofer, brachte ihm Holz zum Heizen. Und sie nahm sich Zeit, um mit ihm zu reden. Über die großen und kleinen Sorgen des Alltags.

Erfroren

„Ich will noch leben“, sagte er am Montag vergangener Woche zu der Christbaum-Verkäuferin. „Das kam wie aus heiterem Himmel. Ich wusste nicht, warum er das so betonte“, erzählt Aniwanter. Danach fuhr der 68-Jährige zum Bäcker – und tauchte erst drei Tage später wieder auf: Hofer lag, vom Schnee bedeckt, tot in der Zufahrt zu seinem Haus. Laut Polizei dürfte er einen Schlaganfall erlitten haben, dann erfror er in einer eiskalten Nacht.

Im Ort ist man ob des Todes des prominenten Zweitwohnsitzers bestürzt. „Er hat für uns sogar einmal Faschingskostüme geschneidert. Er war ein netter Kerl“, sagt Josef Aniwanter.

Kommentare