Tödliche Heimfahrt aus Österreich

Der Kleinbus überschlug sich. Lokale Medien gehen von Sekundenschlaf als mögliche Ursache aus.
Tragischer Unfall in der Slowakei. Sechs Pflegerinnen und der Lenker des Kleinbusses starben bei einem Verkehrsunfall bei Prievidza

Von einer "großen Tragödie" schrieb die slowakische Polizei auf ihrer Facebook-Seite. Sieben Menschen kamen am Samstagmorgen in der Nähe der Stadt Prievidza ums Leben. Sechs Pflegerinnen mit den Vornamen Katarina (54 Jahre), Lubica (55), Lucia (37), Alena (47), Jana (34) und Julia (28) starben.

Auch der 54-jährige Lenker aus dem Ort Michalovce überlebte den Zusammenstoß mit einem Sattelschlepper nicht. Eine 49-jährige Pflegerin schwebt noch im Krankenhaus in akuter Lebensgefahr, der 35-jährige Lkw-Lenker soll ebenfalls im Kopfbereich schwerer verletzt worden sein.

Von wo genau aus Österreich der Trupp von Pflegerinnen gekommen ist, war am Samstag noch unklar. Gegen vier Uhr in der Früh gerieten sie jedenfalls mit dem Kleinbus auf die Gegenfahrbahn und dort gegen den aus Kosice kommenden Geflügel-Transporter. "Die Ursache des Verkehrsunfalls konnte noch nicht ermittelt werden. Es gibt einen Experten vor Ort, der die Situation dokumentiert", erklärte Polizeipräsident Tibor Gašpar. Den Überlebenden und den Zeugen wurden Psychologen beigestellt.

Lokale Medien vermuten, dass der Fahrer des Opel-Kleinbusses eingeschlafen sein könnte. Derartige Transporte klappern oft mehrere Orte in Österreich ab und bringen dann die Pflegerinnen nach Hause. Da es für Klein-Lkw-Lenker keine Ruhezeiten gibt, können diese auch die ganze Nacht durchfahren.

Der Sachschaden an den beiden Fahrzeugen und der Fracht wurde laut tvnoviny auf vorerst rund 110.000 Euro geschätzt.

Der Unfall sorgte in der Slowakei für ein gewaltiges Medienecho, sogar der Präsident und der Premierminister meldeten sich zu Wort und sprachen den Angehörigen und Freunden der Opfer ihr Beileid aus. Präsident Andrej Kiska sprach von einem "schrecklichen Tod, ich bin sehr bedrückt". Premierminister Robert Fico meinte: "Es ist kaum in Worte zu fassen."

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