Tiroler Schrebergarten-Leiche: Lebenslang für Angeklagten

Der Angeklagte fasste lebenslänglich aus
Der 45-Jährige hatte die Tat gestanden, die Tötungsabsicht aber bestritten.

Im Fall eines im Vorjahr in seinem Schrebergarten getöteten 59-jährigen Innsbruckers hat sich am Donnerstag der 45-jährige Angeklagte wegen Mordes verantworten müssen. Er soll laut Staatsanwaltschaft sein Opfer vorsätzlich getötet haben, indem er ihm mehrfach einen Stein auf den Kopf schlug. Der Beschuldigte gestand vor Gericht zwar die Tat, bestritt aber jegliche Tötungsabsicht.

Er habe sein Opfer wenige Wochen vor der Tat kennengelernt und mit ihm Freundschaft geschlossen, schilderte der gebürtige Deutsche mit italienischer Staatsbürgerschaft vor Richter Thomas Dampf. Da er zu diesem Zeitpunkt keine Unterkunft hatte, habe ihm der 59-Jährige angeboten, dass er in seinem Schrebergartenhaus schlafen können. "An jenem Abend haben wir zusammen einige Bier und Jägermeister getrunken, sowie Joints geraucht", erzählte der Beschuldigte.

"Auf einmal hat er versucht, sich mir sexuell zu nähern und gesagt, dass er mit mir schlafen will", sagte der 45-Jährige. Daraufhin habe er das Opfer weggeschubst, dann einen Stein genommen und mehrmals auf dessen Kopf eingeschlagen. "Dann habe ich die Leiche nach draußen gezogen, in einer Mulde eingegraben und Laub drüber gelegt", so der Angeklagte. Heute wisse er nicht mehr, warum er den Stein genommen und zugeschlagen habe, beteuerte der Beschuldigte. Er wollte den 59-Jährigen aber keinesfalls töten.

Katze gefüttert, Hund ausgesetzt

Nach der Tat war der 45-Jährige noch in das Haus seines Opfers gefahren und hatte dort die Katze gefüttert. "Seinen Hund wollte ich eigentlich mitnehmen, bei Kufstein habe ich ihn dann aber ausgesetzt", erklärte der Angeklagte. Er war danach nach München geflohen und habe dort in einem billigen Hotel gewohnt, bis ihn die Polizei schließlich festnahm.

Das 59-jährige Opfer war Ende März 2015 von seinem Sohn als vermisst gemeldet worden. Nach der Leiche des Innsbruckers war zunächst mehrere Wochen gesucht worden, ehe sie ein Kameramann zufällig bei Dreharbeiten in dem Schrebergarten entdeckte.

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