Tiroler Behörden lehnen Wolfsabschuss ab

Grey wolf in forest
Mehrere Anträge von Bauern wegen "Problemwölfen" wurden wegen fehlender rechtlicher Grundlage zurückgewiesen.

In Salzburg hatten die Behörden im Sommer einen „Problemwolf“ zum Abschuss freigegeben. Das Tier lebt mutmaßlich noch immer, aktuell läuft ein Berufungsverfahren. In Tirol sind mehrere Bauern mit ihren Anträgen zum Abschuss von „Problemwölfen“ bei drei Bezirkshauptmannschaften nicht so weit gekommen.

Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, sind die Anträge von den Bezirkshauptmannschaften Landeck, Innsbruck-Land und Kitzbühel allesamt abgelehnt worden. Eine fehlende Verordnung im Tiroler Jagdgesetz mache einen Abschuss unmöglich, hieß es. Der Bauernbund hatte die Landwirte bei ihrem Vorstoß unterstützt.

Im Sommer hat es im Land rund 150 Schafs- und Ziegenrisse durch Wölfe gegeben. Der Tiroler Landwirtschaftskammerpräsidenten, Nationalrat Josef Hechenberger (ÖVP), sagte, dass die Entscheidung aufgrund der Rechtslage „natürlich“ erwartbar gewesen sei.

Kritik am Bauernbund

Der grüne Landwirtschaftssprecher Georg Kaltschmid kritisiert den Bauernbund scharf und spricht von „Nebel- und Blendgranaten“. „Das war doch eine Abfuhr mit Ansage. Denn der rechtliche Status ist klar und die Vorgehensweise ebenso: Zuerst sind Herdenschutzmaßnahmen zu ergreifen“, sagt er. Der Bauernbund würde die Landwirte nicht ausreichend informieren und bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen unterstützen. Auch eine Aufklärung über mögliche Unterstützungen für die Bauern gebe es nicht.

Die Tiroler FPÖ fordert dagegen eine „Taskforce Große Beutegreifer“. Alexander Gamper, Jagd- und Tierschutzsprecher im Landtag, meint: „Es ist schon sehr skurril, wenn Hechenberger einen Antrag auf Abschüsse von Problemwölfen stellt, doch genau wissen muss, dass die gesetzlichen Bestimmungen die Entnahme verbieten“.

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