Tiroler Bäder fordern Landesmittel für laufenden Betrieb
Die Tiroler Bäder- und Saunabetriebe haben am Mittwoch von der Landespolitik finanzielle Unterstützung für den laufenden Betrieb gefordert. Ulrich Mayerhofer, Berufsgruppenobmann der Tiroler Bäder in der Wirtschaftskammer, meinte in einer Aussendung, dass zwölf Mio. Euro jährlich nötig seien. Grund für die schwierige Situation seien gestiegene Energiekosten, Fachkräftemangel sowie die allgemeine Teuerung - dieser Mix sei "existenzbedrohend".
Und dies obwohl im vergangenen Winter um 15 Prozent mehr Besucherinnen und Besucher als im langjährigen Durchschnitt die Tiroler Bäder besucht hatten. "Die Betreiber bemühen sich redlich, die Abgänge gering zu halten und möglichst wirtschaftlich zu arbeiten. Dies führt aber mittelfristig dazu, dass Sanierungsarbeiten aufgeschoben werden und Bäder mit der laufenden Instandhaltung in Rückstand geraten, bis sich hohe Kosten aufgestaut haben", sagte Mayerhofer. In den vergangenen Monaten hätten vier Hallenbäder zugesperrt.
Situation "seit Jahren bekannt"
Mayerhofer sagte, dass dem Land die Situation "seit Jahren bekannt" sei und Investitionen zwar gefördert würden - "mit dem laufenden Betrieb werden die Gemeinden bzw. Eigentümer der Bäder dann aber allein gelassen". Pro Betrieb wurden daher 600.000 Euro im Jahr und ein Schulterschluss der Gemeinden, Tourismusverbände sowie der Landespolitik gefordert.
Als Beispiel wurde das Freizeitzentrum Axams (Bezirk Innsbruck-Land) genannt, das zu 70 Prozent von der nicht ortsansässigen Bevölkerung genutzt und von der Gemeinde betrieben werde. "Mittlerweile müssen wir Infrastrukturprojekte wie Straßensanierungen aufschieben, um unser Schwimmbad und Freizeitzentrum langfristig für unsere Region zu erhalten", berichtete Bürgermeister Thomas Suitner. "Ohne eine jährliche Abgangsdeckung durch das Land Tirol sowie die Beteiligung umliegender Gemeinden und der Tourismusverbände wird sich auch unser Bad bald in die Reihen der geschlossenen Schwimmbäder einreihen", befürchtete der Ortschef.
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