Nun rückt das Bundesheer in St. Anton am Arlberg zum Aufräumen an
Nach dem heftigen Unwetter mitsamt Murenabgängen am Wochenende am Arlberg rückt am Mittwoch das Bundesheer zum Aufräumen an. 50 Soldatinnen und Soldaten sollen im hauptbetroffenen Tiroler Ort St. Anton am Arlberg die Freiwilligen entlasten, teilte das Land Tirol am Dienstag mit.
In dem Tourismusort herrscht Dienstagfrüh weiter Hochbetrieb. "Die Lkw fahren im Minutentakt", schilderte Bürgermeister Helmut Mall die Situation. 50 Lkw und bis zu 15 Bagger seien erneut im Einsatz. 25.000 Kubikmeter Material wurden bereits bewegt.
Bis zu 50.000 Kubikmeter Material
Laut Angaben des Landes müssen bis zu 50.000 Kubikmeter aus den Geschiebebecken gebracht werden. Nun beginne aber die "große Spurensuche" mit der Sichtung der Nebenbereiche. Ein Glück sei, dass weder Wasserleitungen noch das Kanalnetz betroffen waren.
Am Dienstag waren erneut Katastrophenzüge aus Tiroler Bezirken an Ort und Stelle. Allerdings gehen nun die Freiwilligeneinsätze zurück, begründete Mall die Anforderung des Bundesheers. Bis Freitag sei der Einsatz vorerst geplant.
"Alleine am gestrigen Montag waren über 200 Feuerwehrkräfte ehrenamtlich im Katastropheneinsatz. Um diese Personen zu entlasten, unterstützt nun auch das Bundesheer tatkräftig“, sagt Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) zur Notwendigkeit des Assistenzeinsatzes.
Straße über Pass zerstört
Eine Mure, die vor St. Christoph am Arlberg (Tirol) noch auf Vorarlberger Seite abgegangen war, hatte Freitagabend die gesamte Fahrbahn der Arlbergstraße verlegt. Die Straße wurde dabei stark unterspült, bzw. wurde ein Teil der Fahrspur Richtung Tirol auf einer Länge von rund 60 Metern weggerissen.
Auf einer provisorisch errichteten Straße rollte Montagnacht erstmals wieder Fahrzeuge über den Pass. Der wichtige Übergang wird vorerst - zunächst bis Freitag - nur in der Zeit von 20 bis 7 Uhr für möglich sein. Das ist vor allem den noch umfangreichen Aufräumarbeiten auf Tiroler Seite geschuldet.
Die Öffnungspremiere am Montag sei problemlos verlaufen, so Mall. Vorwiegend Lkw hätten von Vorarlberg kommend die Passstraße passiert, sagte der Ortschef. Es sei aber insgesamt „nicht viel losgewesen“.
Weil der Arlbergstraßentunnel wegen Sanierungsarbeiten noch bis in den November gesperrt ist, waren nach der Verlegung der Passstraße vorerst beide Straßenverbindungen am Arlberg nicht bzw. nur eingeschränkt passierbar.
Kommentare