Sieben Tipps, wie man Wanderkarten richtig liest

Sieben Tipps, wie man Wanderkarten richtig liest
Der Geograf Karel Kriz erklärt, wie Sie sich gut orientieren können.
Von Uwe Mauch

Wanderer verirrt sich am Schneeberg und geriet in Bergnot – 99 Schüler und acht Begleitpersonen geraten in Bergnot – Wanderer verirrt sich beim Abstieg und fand den Weg nicht mehr. Drei Schlagzeilen, die der Wiener Geograf Karel Kriz zitiert. Und die ihn auch zu der durchaus provokanten Frage führen, ob er heute in einer „kartografisch ungebildeten Gesellschaft“ lebt, ob seine Mitmenschen verlernt haben, Karten richtig zu lesen. Für alle, die sich selbst nicht sicher sind, hat er sieben Tipps parat:

  1. Karte einstecken:Wer sich ins unwegsame Gelände begibt, dem rät Karel Kriz, auch eine Landkarte mitzunehmen. Die hilft auch dort, wo es keine Verbindung fürs Mobiltelefon gibt. Die Karte weist allerdings nur Menschen den Weg, die sie auch richtig lesen können.
  2. Orientierung/ Navigation: Westen ist zumindest in unseren Breiten dort, wo die Sonne untergeht. Aber wo ist Westen auf der Karte? Weil es für Geografen verpönt ist, von oben und unten, rechts und links auf Karten zu sprechen, zitieren wir den Geografen hier nicht, geben aber mit seiner Zustimmung bekannt: Oben auf einer Karte ist Norden, unten ist Süden, rechts Osten und links Westen.
  3. Symbolik: Um eine Karte lesen zu können, müssen auch die darauf verwendeten Symbole, Farben, Schraffuren und alle anderen grafischen Elemente richtig entschlüsselt werden. Wer Karten richtig interpretieren möchte, muss die Bedeutung dieser Symbole mit den entsprechenden Informationen in der Realität in Verbindung bringen können.
  4. Kartenlegende: Gut, dass es dafür die Kartenlegende respektive Zeichenerklärung gibt. Sie legt in der Regel die Bedeutung der verwendeten Symbole, Farben und Texte offen.
  5. Maßstab: Karten haben in der Regel einen definierten Maßstab. Der Maßstab gibt an, wie die räumliche Ausdehnung auf der Karte der tatsächlichen räumlichen Ausdehnung in der Natur entspricht. Das Verständnis des Maßstabs ermöglicht es, Entfernungen und Proportionen auf der Karte zu interpretieren und abzuschätzen.
  6. Topografie: Karten zeigen oft auch die topografischen und morphologischen Merkmale des Geländes an, zum Beispiel: Berge, Flüsse, Seen sowie Täler, Rücken, Mulden, Kuppen. Die Fähigkeit, die topografischen Merkmale auf der Karte zu erkennen und zu interpretieren, hilft dabei, die räumlichen Beziehungen und das Relief eines Geländes zu verstehen. Wer meint, es geht überall gleich flach dahin wie auf dem Papier, könnte – sofern nicht in einem Tal oder in einer Tiefebene unterwegs – böse überrascht werden.
  7. Kontextualisierung: Zuletzt eine Spitzfindigkeit des Kartografen, wenngleich eine, die in einer Notsituation Leben retten kann: Karten können veraltet sein, Ungenauigkeiten enthalten oder die tatsächlichen Bedingungen vor Ort nicht genau wiedergeben. Es ist daher ratsam, zusätzliche Informationsquellen zu nutzen und Lagebeurteilungen vorzunehmen, insbesondere in Bezug auf Geländeveränderungen und andere potenzielle Risikofaktoren.

Neue Tourenkarte für Schneeberg, Rax und Semmering

Am östlichen Alpenrand unweit von Wien und Graz erstreckt sich eine Hochgebirgslandschaft, die in ihrer Vielfalt im gesamten Alpenraum einzigartig ist. Sie bietet Wanderungen für Einsteiger, Genusstouren für Feinschmecker sowie anspruchsvolle Touren für Spezialisten.

Sieben Tipps, wie man Wanderkarten richtig liest

Ausflügler finden Orientierung in der neuen Tourenkarte Schneeberg – Rax – Semmering, und das im übersichtlichen Maßstab 1:30.000. Die Karte wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts an der Universität Wien erstellt und enthält eine detaillierte hochwertige Darstellung des Geländes. Weitere Details und Informationen zur Karte: www.bergundkarte.at

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