Tiere als blinde Passagiere im Motorraum

Die Tiere wurden in Hollabrunn gerettet
Zuletzt retteten Pannenhelfer von ÖAMTC und ARBÖ mehrmals Kätzchen. Möglicherweise wollten sich die Tiere dort verstecken.

Dass der Motor wie ein Kätzchen schnurrt, wünschen sich viele Autobesitzer. Problematisch wird es aber, wenn man aus dem Motorraum plötzlich ein Kratzen oder Miauen hört. Und genau das geschah in den vergangenen Wochen mehrmals.

Die Autofahrerklubs ÖAMTC und ARBÖ haben derzeit fast jede Woche mit Tieren im Motorraum zu tun. Der Grund dafür ist den Pannenhelfern selbst nicht ganz klar. „Wir können uns das nur so erklären, dass vor allem Katzen einen ruhigen Ort für ihren Nachwuchs suchen. Und ein abgestelltes Auto ist da ein beliebtes Ziel“, erklärt der ÖAMTC-Pannendienst-Leiter für den Osten Österreichs, Gerhard Samek.

Tiere als blinde Passagiere im Motorraum

Ein Pannenhelfer rettete diese Katze in Horn (NÖ)

Der ÖAMTC hat in etwa 80 Einsätze pro Jahr, die mit Tieren zu tun haben. „Dazu zählen aber auch im Auto eingesperrte Tiere. Eine genau Zahl, wie viele Tiere aus dem Motorraum gerettet werden, haben wir auch nicht“, sagt der ÖAMTC-Pannendienst-Leiter. Aber auch er sagt, dass es in den vergangenen Wochen häufiger vorkam.

Verstecken

Eine Antwort auf die Frage, warum sich vor allem Babykatzen in den Autos verstecken, weiß KURIER-Tiercoach Katharina Reitl: „Gerade Babykatzen neigen dazu, sich aus Angst zu verkriechen. Auf der Straße ist die offene Bodenplatte eines Autos eine der wenigen Möglichkeiten, sich zu verstecken.“

Dass diese Vorfälle zuletzt gerade bei enormer Hitze so oft passierten, ist aber auch für Reitl rätselhaft: „Normalerweise kennen wir so ein Verhalten vor allem an kalten Tagen, denn der Motor bietet nicht nur ein gutes Versteck, sondern ist auch warm. Das gibt den Katzen ein behagliches Gefühl.“

Wenn man als Autofahrer ein ungewohntes Geräusch aus dem Motorraum wahrnimmt, empfiehlt der ÖAMTC-Experte, das Auto nicht zu starten und einen Pannendienst zu rufen. „Ob sich jetzt ein Tier versteckt hat oder nicht, kann man oft nicht gleich erkennen. Und man kontrolliert natürlich auch nicht vor jeder Fahrt den Motorraum“, sagt Samek. Allerdings hat der ÖAMTC-Pannendienst-Leiter einen guten Tipp für alle Autofahrer: „Wenn man auf dem Auto Pfotenabdrücke oder andere Spuren sieht, dann empfiehlt es sich schon, einen Blick in den Motorraum zu werfen.“

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