„Die Zucht gehört in professionelle Hände. Man darf die Fortpflanzung nicht dem Zufall überlassen“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt im Vorfeld zum Mischlingshundetag am 31. Juli, warum Promenadenmischungen nicht unbedingt gesünder sind als Vierbeiner mit Stammbaum.
Probleme verschleppen
„Hunde sind ungeachtet ihrer Herkunft super“, schickt Reitl voraus. Doch hier und da können sich gesundheitliche Probleme häufen. Bei wilden Mischungen ist der Vater selten bekannt, genauso wenig lassen sich die Eigenheiten und Wehwehchen der Großeltern erfragen.
Ist der Welpe ein bunter Hund, kann ein Gen-Test Aufschluss über sein Erbgut geben und rassetypische Probleme aufzeigen. Engmaschige Vorsorgeuntersuchungen helfen dann, Krankheiten früh zu diagnostizieren. Terrier z. B. neigen zu speziellen Augenleiden, Dackel zu Wirbelsäulenproblemen, Basenji zu einer Nierenfunktionsstörung und Möpse zu Atemwegsproblemen.
„In der seriösen Zucht kommen nur Tiere zum Einsatz, die gut durchgecheckt sind“, sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Von Anbeginn ihres Lebens stehen die Hunde mit Ahnentafel unter veterinärmedizinischer Kontrolle. Bildgebende Verfahren sind Standard. Gen-Tests können verhindern, dass manches Erbmerkmal, das eine Generation überspringt, wieder durchbricht. Qualzucht ist in Österreich per Gesetz verboten.
Grauzonen in der Zucht
„Designer Breeds sind eine Grauzone. Sie haben durchaus ihre Berechtigung, es geht aber auch um viel Geld“, sagt Reitl. Hybride aus Golden Retriever und Pudel (Goldendoodle) etwa oder aus Malteser und Pudel (Maltipoo) werden auf Bestellung gezüchtet. Die Nachfrage ist groß, das Angebot klein; es gibt mitunter Wartezeiten von bis zu zwei Jahren. Das fördert auch Nachzuchten aus weniger seriöser Haltung. Obacht ist geboten.
„Ob Mix oder reinrassiger Vierbeiner – man muss sich vor der Anschaffung über die beteiligte Rasse informieren“, sagt der KURIER-Tiercoach. Ebenso müssen der Züchter und der Charakter der Hundeeltern in die Wahl des Welpen einbezogen werden. Nicht zuletzt ist zu bedenken: „Wer sich für eine kritische Rasse entscheidet, muss Geld zur Seite legen, um für den Fall der Erkrankung gerüstet zu sein.“
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