Die Teuerung sei auch in der Teichwirtschaft „voll angekommen“, so Leo Kirchmaier, Geschäftsführer des NÖ-Teichwirteverbands und in der NÖ Landwirtschaftskammer für den Bereich Aquakultur zuständig.
Weswegen auch der Weihnachtskarpfen heuer teurer sein wird. „Das stellt die Teichwirte vor eine große Herausforderung. Die gestiegenen Kosten können nicht 1:1 an den Konsumenten weitergegeben werden. Der Fisch ist generell ein hochpreisiges Lebensmittel“, betont er. Angst, dass man auf dem Karpfen sitzen bleibt, bestünde. „Es ist ein Balanceakt.“
Inflation im Teich
Wie viel man mehr zahlen muss, sei noch nicht in Stein gemeißelt, werde aber wahrscheinlich in etwa der Inflation entsprechen oder „etwas höher“ liegen, meint Kainz.
Die Teuerung schlägt sich vor allem in der Nutzung von Fahrzeugen während des gesamten Jahres und bei der Kühlung ab dem Abfischen (ab Ende September bis Mitte November) zu Buche. Die Aufzucht ist wenig energieintensiv, die Verarbeitung hingegen schon.
Doch nicht erst seit heuer sehen sich die Teichwirte mit Herausforderungen konfrontiert. „Der Klimawandel ist ein zweites riesen Problem“, erklärt Kirchmaier.
Gerade im Waldviertel ist man vom „Wasser vom Himmel“ abhängig, „80 bis 90 Prozent sind Himmelteiche“, sagt Kainz. Es kann nichts von Flüssen eingeleitet oder abgezapft werden, die Teiche sind künstlich angelegt (teilweise ist das vor Hunderten Jahren passiert) und speisen sich alleine aus Schnee und Regen.
„Im Winter und Frühjahr füllen sich unsere Teiche für den Sommer auf, aber das wird von Jahr zu Jahr schwieriger“, so der Teichwirt. Immer häufiger werden die Teiche nicht voll. Die Konsequenz: Weniger Fische werden produziert. Der Karpfen hat zwar kein Problem mit Hitze, „er mag’s warm“, aber zu wenig Wasser führt schnell zu Sauerstoffmangel.
Generell sei es aber ein gutes „Karpfen-Jahr“. Kainz: „Wir erwarten eine gute Ernte.“
Kommentare