Wer sind die sechs Angeklagten?
Arijanit F. führte den späteren Attentäter in die Slowakei zu einem geplatzten Waffenkauf. Ismail B. war am Tag des Anschlags noch bei Kutjim F. zu Hause. Burak K. wollte gemeinsam mit Kutjim F. nach Syrien reisen.
Hedayatollah Z. wohnte vorübergehend in der Wohnung des Wien-Attentäters. Seine DNA wurde auf der Tatwaffe, einer Kalaschnikow, sichergestellt. Adam M. soll die spätere Tatwaffe vermittelt und dafür 500 Euro kassiert haben. Ishaq F. und Kutjim F. lernten sich im Gefängnis kennen. Der 22-Jährige soll die Anschlagspläne gekannt haben.
Was wird den Angeklagten vorgeworfen?
Die Anklagebehörde legt den Männern im Alter von 22 bis 32 Jahren die Verbrechen der Beteiligung an terroristischen Straftaten in Verbindung mit Mord, terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation zur Last.
Was sagen die Angeklagten zu den Vorwürfen?
Die mutmaßlichen Mittäter bekennen sich „nicht schuldig“. Nur die beiden, die bei der Besorgung der Waffe geholfen haben sollen, gestehen das ein. Doch selbst der angebliche Waffenhändler sagt, er wollte gar kein Geld für den Deal. Ein anderer Beschuldigter meint, man habe sich nur vom Fußballspielen gekannt. Wieder ein anderer bezeichnete es als Zufall, dass er am Tag des Anschlags einen Gruppenchat mit Kutjim F. verlassen hatte..
Was haben die Zeugen vor Gericht ausgesagt?
Die mit am meisten Spannung erwartete Zeugin in dem Prozess war die Mutter des Attentäters Kutjim F. Die Frau schilderte vor Gericht ein schwieriges Verhältnis zu ihrem Sohn. Dieser habe sie als Ungläubige bezeichnet, weil sie kein Kopftuch trägt. Religiöse Themen versuchte sie laut eigener Aussage auszusparen, „sonst gab es Stress.“ Sie glaubt, ihr Sohn hatte Hilfe bei der Planung des Anschlags.
Welches Strafausmaß droht den Angeklagten?
Vier von sechs Angeklagten droht lebenslange Haft. Bei zwei weiteren, die zum Zeitpunkt des Terroranschlags junge Erwachsene waren, beträgt der Strafrahmen maximal 20 Jahre.
Was passiert an den letzten Prozesstagen?
Am Dienstag sollen Staatsanwaltschaft und Verteidiger ihre Schlussplädoyers halten. Mittwochfrüh können die Angeklagten noch einmal das Wort ergreifen. Ob sich diese noch äußern, wird sich allerdings erst zeigen. Voraussichtlich schließen sie sich den Ausführungen ihrer Verteidiger an. Die Geschworenen ziehen sich dann zur Urteilsberatung zurück. Diese wird wohl mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Am frühen Abend ist mit dem Urteil zu rechnen.
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