Suchaktion nach Schüler erneut ohne Erfolg
Jeder Stein wurde umgedreht, hinter jedem Grashalm wurde nachgeschaut. 40 Polizeischüler waren am Donnerstag in Salzburg erneut auf der Suche nach dem vermissten Michael Dietmayer, 18, aus der Steiermark. Diesmal wurden auch Leichenspürhunde eingesetzt. „Obwohl wir alle hoffen, ihn noch lebend zu finden, muss man auch einen Unfall in Betracht ziehen“, sagt Polizeisprecher Anton Schentz. Am Nachmittag wurde die Suche ohne Ergebnis abgebrochen.
Zwei Wochen ist es her, dass sich der HTL-Schüler nach einem Lokalbesuch am Rudolfskai gegen 22.30 Uhr von seinen Freunden verabschiedet hat. Während sie zum Bahnhof gingen, schlug er eine andere Richtung ein. Sein Handy wurde zuletzt in der Schwarzstraße geortet.
„Der Radius um die Handyortung wurde noch einmal flächendeckend abgesucht, genauso wie das Ufer der Salzach, der Mönchsberg und der Kapuzinerberg“, erklärt Schentz. „Wir lassen nichts unversucht.“ Zuletzt waren Taucher mit Sonargeräten beim Kraftwerk Lehen im Einsatz; Überwachungsvideos von S-Bahnen und Zügen wurden gesichtet; am Mittwoch kreisten Hubschrauber über dem Suchradius. Aktuell seien rund 15 Hinweise eingegangen, berichtet Schentz. Doch: „Leider war bisher nichts davon zielführend.“ Am Wochenende sollen Bergretter die Stadtberge erneut absuchen.
Die Hoffnung um den 18-Jährigen bleibt aufrecht. „Wenn wir die aufgeben, ist alles vorbei“, sagt sein Opa aus der Steiermark. Der 18-Jährige besucht die HTL in Kuchl. „Alle seine Sachen sind noch da. Wir gehen fest davon aus, dass er sie noch brauchen wird“, sagt Schuldirektor Helmuth Kogler. Seine Mitschüler wurden von Psychologen betreut.
Laut Polizei werden seit 1964 im Bundesland Salzburg 89 Personen vermisst. Ab sechs Wochen Abgängigkeit spricht man von Langzeitvermissten.
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