Zweites Stadion für Graz? Die Entscheidung steht knapp bevor

Fußballstadion in Graz
Die Fußballklubs Sturm und GAK wollen eigene Heimstätten. Ein Sonderausschuss der Stadt Graz könnte Ende November Grundsatzbeschluss bringen.

Die Grazer Politik und die Fußballklubs Sturm und GAK haben die Zwei-Stadien-Lösung noch nicht aufgegeben: Nachdem aus dem Ausbau des vom GAK bevorzugten Standortes in Weinzödl  im Norden aus wasserrechtlichen Gründen – dort befindet sich bereits deren Trainingszentrum - nichts wurde und sich auch das ASKÖ-Stadion im Bezirk Eggenberg nicht eignet, einigte man sich auf einen Stadion-Sonderausschuss im Gemeinderat.

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Der tagte Mitte Oktober zum ersten Mal mit dem Ergebnis, das nun 14 potenzielle Standorte für ein zweites Stadion in Graz geprüft werden.

Am 28. November könnte bereits die Grundsatzentscheidung fallen  – Neubau   ja oder nein? "Bei dieser Sitzung wird es hoffentlich eine Richtungsentscheidung geben", betont  SPÖ-Klubchef Michael Ehmann

Wo liegen die Grundstücke?

Vier der in Frage kommenden Grundstücke liegen im Norden der Stadt, die restlichen zehn im Süden, also auf der "Reservebank", wie Ehmann formuliert. Alleine stemmen kann die Graz einen Neubau jedenfalls nicht, so viel steht fest. "Sturm und GAK werden gefordert sein, über Eigenmittel, Sponsoren, Investoren und Bundes- und Landesförderungen einen erheblichen Beitrag zu leisten", hieß es bereits nach der ersten Sitzung des Ausschusses.

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Die Koalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ  drückte dort bereits aufs Tempo: "Wir brauchen rasch Gewissheit, was ein  zweites Stadion anbelangt", betont Karl Dreisiebner, Klubchef der Grünen. "Geht etwas oder geht nichts? Das Thema in einer Dauerschleife zu belassen, nützt weder den Vereinen und den Fans noch der Stadt."

Sturm und GAK werden gefordert sein, über Eigenmittel, Sponsoren, Investoren und Bundes- und Landesförderungen einen erheblichen Beitrag zu leisten

von Michael Ehmann

SPÖ-Klubobmann

Der SK Sturm drängt seit Jahren darauf, das Liebenauer Stadion  – das offiziell nach dem aktuellen Sponsor Merkur Arena heißt – alleine zu bespielen, derzeit teilen es sich die beiden Grazer Klub. Es wurde 1997 eröffnet und ersetzte das 1951 errichtete Bundesstadion Liebenau.

Schwarz-weiß soll Stadion prägen

Sturm-Präsident Christian Jauk will Liebenau am liebsten selbst übernehmen, doch das ist eine verzwickte Sache: Sowohl das Stadion im Süden als auch das GAK-Zentrum im Norden stehen über eine Gesellschaft im Eigentum der Stadt Graz. Und die würde das Grundstück, auf dem das Stadion steht, nie aus der (öffentlichen)  Hand geben, schon um einen möglichen Verkauf in der Zukunft vorab zu unterbinden.

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Möglich wäre aber der Umweg über das Baurecht, das Sturm erwerben könnte, Grund und Boden blieben im Stadteigentum.

Welcher Plan auch folgen könnte

Auch das wird der Stadion-Sonderausschuss klären (müssen), für den Fall, das "Plan L"  wie Liebenau zum Tragen kommt: Falls die Zwei-Stadien-Lösung scheitert und beide Klubs weiterhin dort Matches bestreiten, wird es einen Ausbau brauchen. Zuletzt gab die Stadt Graz rund 650.000 Euro für Umbauten frei.

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