Nach Starkregen und Sturm: Lage in Kärnten entspannt sich

Nach Starkregen und Sturm: Lage in Kärnten entspannt sich
160 Einsätze haben die Feuerwehren bereits hinter sich. Im Bezirk Klagenfurt-Land waren 1.600 Haushalte ohne Strom.

Man hatte damit gerechnet, alle Vorbereitungen wurden getroffen. Und dennoch trafen die Unwetter, die in der Nacht von Süden her Richtung Kärnten zogen, das Land heftig. Mittlerweile entspannt sich die Situation aber. 

Größere Schäden konnten diesmal verhindert werden - dennoch mussten die Feuerwehren zu 160 Einsätzen wegen des Unwetters ausrücken, lautete die Bilanz der vergangenen 24 Stunden, die in einer Sitzung des Landeskrisenstabes gezogen wurde. Großflächige Überschwemmungen wurden durch Hochwasserschutzeinrichtungen und die Absenkung der Stauseen an der Drau verhindert.

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Für Freitagabend wurden keine großen Niederschlagsmengen prognostiziert, weshalb damit gerechnet wurde, dass die Pegelstände in den Flüssen weiter abnehmen werden. Die Gail hatte in der Nacht auf Freitag zeitweise ein 30-jährliches Hochwasser geführt.

Stromausfall

Als Vorsichtsmaßnahmen wird der mobile Hochwasserschutz, der an der Glan nördlich von Klagenfurt aufgebaut wurde, bis kommenden Dienstag installiert bleiben, hieß es in einer Aussendung des Landespressedienstes. Experten des Hydrographischen Dienstes des Landes rechnen damit, dass der Grundwasserspiegel in Klagenfurt, im Bereich der Glanfurt, des Wörthersees und der Glan zwar steigen, aber nicht die Werte von August erreichen wird.

1.600 Haushalte waren in den Morgenstunden noch ohne Strom, wie orf.at berichtete. Die Mitarbeiter des Kärnten Netz arbeiten an der Behebung der Schäden. Betroffen waren dabei Haushalte im Bezirk Klagenfurt-Land. In Kellern und Straßen gab es Überschwemmungen. Am Dobratsch wurden Windspitzen von 126 km/h gemessen.

Kurz nach 22 Uhr waren wegen heftiger Windböen mehrere Bäume auf einen Parkplatz in Feistritz im Rosental gestürzt. Die Besitzer der weiteren geparkten Autos wurden verständigt, um das Areal zu evakuieren. Währenddessen fielen allerdings erneut mehrere Bäume um, weshalb der gesamte Parkplatz gesperrt wurde, teilte die Polizei mit.

 

Nach Starkregen und Sturm: Lage in Kärnten entspannt sich

Sturmböen

Heftig waren die Regenfälle am Nassfeld mit 140 Litern pro Quadratmeter sowie in Kötschach-Mauthen mit 125 Liter pro Quadratmeter. Die Feuerwehren waren für die Einsätze jedoch gut gerüstet, schon am Donnerstag hatte man sich auf das Unwetter vorbereitet.

In Berg im Drautal (Bezirk Spittal an der Drau) wurde wegen des starken Regens ein Wohnhaus von einem Erdrutsch getroffen. Der Hang rutschte in einem Ausmaß von etwa sieben bis zehn Metern über die Gemeindestraße gegen eine Hausmauer. Verletzt wurde niemand, die Höhe des Schadens stand vorerst nicht fest.

Nach Starkregen und Sturm: Lage in Kärnten entspannt sich

Am Nachmittag zogen dann die ersten Sturmböen auf, die Einsatzkräfte mussten wegen umgestürzter Bäume ausrücken. Am Abend setzte dann der Starkregen ein. Die Pegelstände der Flüsse stiegen an, auch über den Höchststand, womit man jedoch bereits im Vorfeld gerechnet hatte. 

Straßensperren

Zu größeren Vermurungen kam es aber nicht, wie auch krone.at berichtet. Allerdings sind mehrere Straßen aufgrund von Muren und umgestürzten Bäumen gesperrt, wie der Wurzenpass und die Katschberg Straße. Die Loiblpass Straße wurde mittlerweile wieder frei gegeben. 

Von Sperren betroffen waren auch die Katschberg Bundesstraße (B99), weiters kleinere Straßen wie die L104 zwischen Unterloibl und Ferlach, die L103 (Waidischer Landesstraße), die L99 (Wellersdorfer Straße), die L37 (Ferndorfer Straße) und die L19 (Innerkremser Landesstraße).

Stark vom Regen erwischt wurde der Bezirk Hermagor. Aufgrund einer Verklausung des Höflingsbaches trat der Bach über die Ufer und überspülte die Gailtalstraße (B111) im Bereich der Ortschaft Höfling. Zwischen Tröpolach und Watschnig wurde die Gailtalstraße durch Schlamm- und Geröllmassen verlegt. Der Gailtalradweg musste stellenweise wegen der daneben verlaufenden, hochwasserführenden Gail für den gesamten Verkehr gesperrt werden.

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