Flug ins Winterquartier: Weißstörche aus Österreich brechen auf

Die Weißstörche beginnen ihre Reise (Symbolbild)
Zusammenfassung
- Rund 600 Weißstorch-Paare in Österreich starten mit ihren Jungvögeln die Reise in die südlichen Winterquartiere.
- Der Bruterfolg ist laut BirdLife Österreich erneut hoch, besonders in Ostösterreich und Vorarlberg gibt es steigende Zahlen.
- Immer mehr Störche überwintern in Südwesteuropa oder bleiben sogar in Österreich, das nasse Frühjahr hatte kaum negative Auswirkungen.
Die Weißstörche in Österreich brechen auf ihre Reise in ihre südlichen Winterquartiere auf. Beim Flug dabei sind auch die jungen Vögel, die in den über 500 Storchenhorsten hierzulande geschlüpft sind.
Nach einer ersten Zwischenbilanz zeichnet sich laut BirdLife Österreich vom Montag in Ostösterreich erneut ein guter Bruterfolg ab.
Jungvögel starten oft vor den Eltern
"Im Lauf des Juli verlassen die meisten Jungstörche den sicheren elterlichen Horst, um die ersten Ausflüge zu unternehmen. Anfangs kehren sie immer wieder zurück, um von den Eltern weiterhin gefüttert zu werden. Im August müssen sie jedoch lernen, sich selbstständig zu versorgen und ziehen meist sogar vor den Altvögeln ab", sagte Eva Karner-Ranner von BirdLife.
Die Zugrichtung ist den Weißstörchen (Ciconia ciconia) - wie auch den meisten anderen Zugvögeln - angeboren.
Wohin es die Vögel zieht
Die ostösterreichischen Störche ziehen Richtung Südosten ab, die westösterreichischen Richtung Südwesten. Laut Karner-Ranner gibt es aber einen nicht unerheblichen Teil der westziehenden Weißstörche, die nicht mehr nach Westafrika fliegen, sondern in Südwesteuropa überwintern. Einige bleiben sogar den ganzen Winter über hier und so kann man mit Glück zu Weihnachten am Bodensee Störche beobachten", so die Expertin.
Insgesamt brüten hierzulande rund 600 Weißstorch-Paare. Ein erfreulicher Aufwärtstrend sei dabei besonders bei den Vögeln in Vorarlberg, aber auch in Ostösterreich zu bemerken.
Wesentlich mehr Brutpaare
Während es in Vorarlberg vor zehn Jahren nur an die 30 Brutpaare gegeben hat, sind es heute bereits über 130. Ähnliche Zuwachsraten gab es auch in Deutschland und der Schweiz. BirdLife bringt das mit den veränderten Überwinterungsgebieten in Zusammenhang. Im nach wie vor storchenreichsten Bundesland im Burgenland gibt es aktuell um die 150 Paare, in der Steiermark nach Jahren der Stagnation im Moment rund 130.
Nach Auswertung der bisher vorliegenden Daten von 245 Horsten aus dem Burgenland und Niederösterreich liegt der Bruterfolg bei knapp 2,37 ausgeflogenen Jungvögeln pro besetztem Horst.
Regen schadete nicht
"Das ist erneut ein sehr erfreulich hoher Wert für Ostösterreich, nur im südlichsten Burgenland und im Waldviertel liegt der Bruterfolg deutlich darunter. Das nasse Frühjahr hat den Störchen im Osten Österreichs offensichtlich nicht wesentlich geschadet", so Karner-Ranner.
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