Steuerfahnder sind derzeit Dauergast in den Pokercasinos

Poker-König fungiert eigentlich nur als Veranstalter, vermittelt zwischen Pokerspielern
Ursache ist ein seit über 20 Jahren schwelender erbitterter Streit.

In den zwölf Pokercasinos des privaten Betreibers CCC gehen derzeit die Finanzpolizisten ein und aus. Die Beamten wollen auf diese Art und Weise ausstehende Steuerzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe einkassieren, die Rede war ursprünglich von bis zu 310 Millionen Euro. Offenbar läuft die Aktion derzeit in fast allen Cardrooms in ganz Österreich.

Ursache ist ein seit über 20 Jahren schwelender erbitterter Streit zwischen Peter Zanoni und der heimischen Finanz. Der Poker-König fungiert eigentlich nur als Veranstalter und vermittelt zwischen den Pokerspielern, damit will er sich die Glücksspielabgabe von 16 Prozent ersparen. Das Finanzministerium sieht das anders; seither wird vor den Gerichten gestritten. Zanoni schickte sogar einen Teil seines Imperiums in Konkurs. Auch den Casinos Austria ist die private Konkurrenz naturgemäß ein Dorn im Auge.

Steuerschulden

Aktuell hat die Finanz offenbar die Strategie, dass sie bei jedem Turnier auftaucht und die fälligen 16 Prozent einkassiert. Der Sprecher des Finanzministeriums, Johannes Pasquali, wollte keine Stellungnahme zu einem laufenden Verfahren abgeben. Die Kronenzeitung hatte von einer "Großrazzia gegen den Poker-König" berichtet, die seit Montag im Laufen ist.

Zanoni wollte gegenüber dem KURIER nichts zu den aktuell laufenden Aktionen sagen. Offenbar dürften die Pokerturniere aber weiter laufen, zumindest werden auf der Facebookseite täglich die Gewinner präsentiert. Ob das von den Spielern eingesetzte Geld komplett ausgezahlt wird, ist unklar.

Zanoni hat aktuell mehr als 300 Beschäftigte, erst kürzlich wurden wieder Kartendealer gesucht. Intern ist derzeit von einer sehr hohen Fluktuation an Mitarbeitern die Rede.

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