Steirischer Bauer prellte Finanz um Millionen

Steirischer Bauer prellte Finanz um Millionen
Prozess um Trick mit Steuervergütung: Fünf Jahre Haft, nicht rechtskräftig

„Er hat weder Luxusurlaube gehabt noch Porsches“, beschreibt der Verteidiger seinen Mandaten: Sämtliches Geld, um das der 46-Jährige das Finanzamt betrogen haben soll, sei in dessen Landwirtschaft geflossen exakt 8,5 Millionen Euro. Zurückgezahlt wurden bisher 75.000 Euro.

Der Staatsanwalt listet auf, wie der Obstbauer den Betrug durchgezogen haben soll: Mit gefälschten Rechnungen und Stempeln soll der Steirer Vorsteuern kassiert haben, und zwar für riesige Apfellieferungen an ausländische Abnehmer. Die gab es zwar, aber nicht in der Menge, die der Steirer angab:

Er übertrieb und gab um 80 Prozent mehr Käufer an, als er tatsächlich hatte. „Das ist extrem leicht gegangen“, gibt der 46-Jährige am Mittwoch in Graz zu. „Aber es war ein Fehler. Mir tut’s eh leid.“

Zwölf Jahre lang ging der Betrug durch, mit dem der Angeklagte sein Unternehmen finanziert und Schulden abgebaut haben soll. Als junger Obstbauer machte er seinen Betrieb zu einer GmbH, hatte gute Ideen und andere Landwirte als Zulieferer. Damit machte er Umsätze in Millionenhöhe.

Die Blase platzte, als 2005 eine Handelskette als Großabnehmer wegfiel. Dadurch habe das Geld gefehlt, seine Lieferanten zu bezahlen: Da sei ihm die Idee gekommen, über die Umsatzsteuer-Rückvergütung Geld vom Finanzamt zu lukrieren. Nachdem er so seine GmbH saniert hatte, ließ er die unrechte Geldquelle dennoch weiter sprudeln: Dieses Geld investierte er in das Unternehmen, um es „auf Vordermann zu bringen“.

Das Urteil: Fünf Jahre Haft, nicht rechtskräftig.

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