Steirer sperrte sich ein und verletzte sich lebensgefährlich

Ein 77-jähriger Urlauber ist seit Mittwochabend im Tiroler Neustift im Stubaital (Bezirk Innsbruck-Land) vermisst.
Polizisten holten den vierjährigen Sohn des Obersteirers aus der Wohnung. Der 43-Jährige dürfte eine psychische Beeinträchtigung haben.

Ein vermutlich psychisch kranker 43-Jähriger hat sich in der Nacht auf Sonntag in seiner Wohnung in Fohnsdorf (Bezirk Murtal) mit seinem vierjährigen Sohn eingeschlossen und sich selbst mit einem Messer lebensgefährliche Verletzungen zugefügt. Polizisten brachte den Kleinen aus der Wohnung, Cobra-Beamte entwaffneten den Obersteirer. Er wurde ins LKH Judenburg gebracht. Der unverletzte Kleine wurde der Obhut des Großvaters übergeben, so die Landespolizeidirektion Steiermark.

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Ein Anrufer hatte gegen 20 Uhr bei der Polizei gemeldet, dass im Fohnsdorfer Ortszentrum eine Person im Eingangsbereich eines Hauses "umherschleichen" würde. Eine Streife konnte niemanden ausmachen, hörte aber das Schreien eines Kindes aus der Wohnung eines Mehrparteienhauses. Später stellte sich heraus, dass der 43-Jährige möglicherweise aus einem Verfolgungswahn heraus selbst der Anrufer gewesen war. Aufgrund der unklaren Situation - die Polizei ging von einem Unfall in einer versperrten Wohnung aus - wurden zwei weitere Polizeistreifen alarmiert und öffneten gewaltsam die Eingangstür zur Wohnung.

Im Badezimmer sahen die Polizisten den dort wohnenden 43-Jährigen. Er wies augenscheinlich Anzeichen einer starken psychischen Beeinträchtigung auf. Bei ihm befand sich sein vierjähriger Sohn, den er über das Wochenende zu beaufsichtigen hatte. Der 43-Jährige hielt ein Messer mit einer rund 30 Zentimeter langen Klinge in der Hand und verletzte sich damit mehrfach selbst. Es gelang den Polizisten, das Kind aus dem Badezimmer zu holen. Der Bub blieb unverletzt.

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Daraufhin verschanzte sich der Mann im Badezimmer, worauf die Verhandlungsgruppe Süd, das Einsatzkommando Cobra sowie die SIG (Schnelle Interventionsgruppe) alarmiert wurden. Das Kind blieb unverletzt und wurde nach Absprache mit der Bezirkshauptmannschaft Murtal dem Großvater übergeben.

Zwei Beamtinnen der Verhandlungsgruppe Süd konnten in dem Haus und über Telefon Kontakt zum 43-Jährigen herzustellen. Zum Aufgeben ließ er sich nicht bewegen. Zu sehen war allerdings, dass der Mann sich immer wieder die Messerklinge an den Hals hielt und sich mehrfach an den Unterarmen schnitt. Auch hatte er sich offenbar immer wieder auf die Messerklinge fallen lassen. Um 22.23 Uhr griffen dann Beamte des Einsatzkommando Cobra zu und entwaffneten ihn. Der blutende Mann wurde von Polizeisanitätern durchsucht und dann vom Notarzt erstversorgt, bevor er ins Spital gebracht wurde.

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