Mann erschoss sich irrtümlich vor Freunden

20.04.2013: Franz Klampfl, 38, Tätowierer, schoss sich bei Grillfest auf der Terrasse seines Hauses (Adoptiveltern) in Löffelbach, Gemeinde Hartberg Umgebung, irrtümlich mit Pistole in den Kopf - er dachte, sie sei nicht geladen; der Mann starb; am Foto Adoptivvater Franz Klampfl, 70
Schock: Ein Jux bei einem Grillfest endete für einen 38-Jährigen tödlich.

Familie, Freunde und Nachbarn finden keine Worte. Es war doch ein Scherz, ein scheinbar harmloser Scherz, als sich Tätowierer Franz K., 38, bei einem Fest in Löffelbach, Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, eine Pistole an den Kopf setzte. Im Glauben, die Waffe sei nicht geladen, drückte der Steirer ab. Dann brach er zusammen. Jede Hilfe kam zu spät, er starb.

Der Schock in dem Ort sitzt am Sonntag noch tief. Dort, auf der Terrasse des Hauses der Adoptiveltern, hatten sich Samstagnachmittag der 38-Jährige und vier Mädchen, die auch Kunden seines Tattoo-Studios waren, zu einer „Grillerei“ getroffen.

„Sie haben aus Spaß mit einer Pistole auf Rehe gezielt“, erzählt der gebrochene Adoptivvater dem KURIER. Laut Polizei war die Waffe nicht registriert, und gegen den 38-Jährigen bestand ein Waffenverbot. Alkohol war bei dem Unglück nicht im Spiel: „Er war Diabetiker und hat deshalb nichts getrunken“, erklärt Franz K. senior.

Patrone übersehen

Dann ging dem Tätowierer die Munition aus. Schon beim Nachladen des Magazins hantierte der mit Waffen ungeübte Steirer etwas ungeschickt, sodass das Magazin herausfiel. Er steckte es wieder in die Waffe. In dem Glauben, die Pistole sei nun nicht geladen, setzte er sie sich an den Kopf. Doch er hatte übersehen, dass sich noch eine Patrone im Laderaum befand.

In ausgelassener Stimmung hielt sich Franz K. die Waffe direkt an die Schläfe und drückte ab. Im selben Augenblick sackte er blutüberströmt zusammen. Seine Gäste holten sofort Hilfe, doch die kam zu spät: Der Schuss hatte den 38-Jährigen tödlich verletzt.

Die Mädchen erlitten einen schweren Schock, auch die Adoptiveltern mussten psychologisch betreut werden. Chefinspektor Anton Kiesl vom Landeskriminalamt Steiermark: „Wir hatten abzuklären, ob es sich um Suizid oder Unfall handelte, denn Fremdverschulden war auszuschließen.“

Die Ermittlungen ergaben: Es war eindeutig ein Unfall. Um den Tätowierer trauern seine 70-jährigen Adoptiveltern, ein zehnjähriger Sohn und eine achtjährige Tochter aus einer früheren Beziehung sowie Bernhardiner „Bobby“.

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