Starker Regen: Warnung vor Überflutungen und Muren

Seit Wochen sind Feuerwehren in ganz Österreich im Dauereinsatz. Ende Juli wurde dieser Bauernhof in Schalchen, Oberösterreich, zerstört.
Laut Katastrophenschutz des Landes Salzburg sind lokale Muren und Überflutungen möglich.

Mit Blick aufs Wetter erleben wir heuer einen Sommer der Extreme. Auf der einen Seite stöhnt Österreich unter enormen Hitzewellen. Waren Tage über 30 Grad im Juni in Österreich früher eher selten, sind sie in den vergangenen Jahrzehnten deutlich häufiger geworden. Im Zeitraum 1961 bis 1990 etwa gab es in den meisten Landeshauptstädten in einem durchschnittlichen Juni ein bis zwei Hitzetage, also Tage mit mindestens 30 Grad. Im Zeitraum 1991 bis 2020 brachte ein durchschnittlicher Juni schon drei bis fünf Hitzetage.

Zwischen 16. und 29. Juni etwa registrierte die ZAMG fast flächendeckend im ganzen Land Temperaturen, die teilweise sogar bis zu zehn Grad über dem langjährigen Durchschnitt des Bezugszeitraums von 1981 bis 2010 lagen. 

Auf der anderen Seite kommt es zu heftigen Unwettern, Starkregenereignissen, Gewittern mit Sturm und Hagel. Die heurige Unwettersaison hat bereits im Juni mit großer Wucht zugeschlagen und fand im gesamten Juli vor allem von Tirol und Salzburg bis ins Nordburgenland ihre bedrohliche Fortsetzung. Die Hagelunwetter im Juni und Juli zählten – gemessen an den versicherten Schäden – zu den größten Hagelunwettern der letzten Jahrzehnte.

Warnung für Salzburg

Der Katastrophenschutz des Landes Salzburg hat gestern Nachmittag eine Starkregenwarnung für Teile des Bundeslandes ausgegeben. Von Mittwochabend bis Donnerstagvormittag werden zwischen 20 und 40 Millimeter Regen erwartet, in den Hohen Tauern bis zu 80 Millimeter. Laut den Behörden kann es vor allem im Pinzgau, Pongau und Tennengau zu lokalen Überschwemmungen, Muren und Hangrutschungen kommen.

In der Nacht auf Donnerstag wird es laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) stärker und über die Nacht anhaltend regnen. In Kombination mit dem schon sehr durchfeuchteten Boden kann dies zu lokalen Überflutungen, erhöhten Pegelständen, Hangrutschungen und Muren führen. Die Fließgewässer könnten teils die Melde- und Warngrenze erreichen. Weniger Niederschlag wird es vermutlich im Flachgau und Lungau geben.

Der Katastrophenschutz ersuchte die Bevölkerung, unnötige Fahrten und Spaziergänge zu vermeiden, Fenster im Erdgeschoß und Keller geschlossen zu halten, an hangseitigen Gebäudeteilen die Kellerschächte abzudichten und Aufräumarbeiten in den Nachtstunden zu unterlassen.

Es bleibt wechselhaft

Im Laufe des heutigen Donnerstag klingen die Schauer dann von Westen her vermehrt ab und die Bewölkung lockert auf. Dann scheint immer öfter auch die Sonne. Während der Nacht klingt der Regen weiter ab, an der Alpennordseite können sich einige Wolken halten und vor allem im Vorarlberg und in Oberösterreich muss nach Mitternacht wieder mit ein paar Regenschauern gerechnet werden. Sonst bleibt es generell trocken.

Am Freitag wechseln einander ab, vor allem in der Nordhälfte ziehen immer wieder ein paar Regenschauer durch. Im Süden bleibt es generell trocken und die sonnigen Phasen überwiegen.

Mit schwachem Hochdruckeinfluss beruhigt sich das Wetter am Samstag weiter und der Sonnenschein überwiegt. Am Nachmittag bilden sich im Bergland, besonders im Süden vermehrt Quellwolken und es können einzelne Regenschauer nicht ausgeschlossen werden. Am Abend erreicht eine Störung den Westen und in Vorarlberg beginnt es zu regnen. 

Am Sonntag zieht eine Kaltfront durch. Im Norden und Nordosten ziehen zwar auch zeitweise stärkere Wolkenfelder durch, doch abseits der typischen Staulagen regnet es nur selten bis gar nicht und es gibt auch sonnige Phasen. Auf der Alpensüdseite gibt es längeren Sonnenschein, doch am Nachmittag sind dann regional ein paar kräftige Schauer und Gewitterzellen zu erwarten. Im Norden und Osten beginnt der Tag sehr windig, im Donauraum sind sogar kräftige Westwindböen möglich.

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